Geisterschloss (Europa-Park) | |
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Standort | Europa-Park (Rust) |
Typ | Dark Ride; Geisterbahn |
Kategorie | Endloszug |
Hersteller | Mack Rides |
Eröffnung | 1982 |
Länge | 192 m |
Fahrtzeit | 4 min |
Kapazität | 2.050 Personen pro Stunde |
Wagen | 70 Wagen, 1 Sitzreihe/Wagen, 3 Sitzplätze/Sitzreihe |
Thematisierung | Italienische Renaissance / Grusel |
Das Geisterschloss ist ein 1982 eröffnetes Themenfahrtfahrgeschäft in Form einer Geisterbahn im Freizeitpark Europa-Park in Rust. Das von Mack Rides hergestellte Endlosfahrsystem mit 70 Gondeln für jeweils drei Personen durchfährt die 192 Meter lange Strecke in vier Minuten. Die Gondeln sind drehbar und richten die Mitfahrer jeweils passend zu den Szenen aus.
Eingangsbereich
Der Eingang führt durch eine Art Kapelle, in welcher der Geisterjäger Giacomo Medaina die Gäste begrüßt, vorbei an mehreren gruseligen Gemälden bis hin zu zwei Aufzügen. Diese simulieren eine Abfahrt in die Welt der Geister und Dämonen. Nach einem weiteren kurzen Wartebereich erreicht man über eine Treppe den Einstiegsbereich.
Beschreibung der Fahrt
Nachdem man in einer der 70 Gondeln Platz genommen hat, kommt man an einer modernen Animatronic der Hexe Baba Jaga aus Happy Family vorbei. Im Anschluss findet man sich in einer Art Bibliothek wieder, in der eine Frau den Fahrgästen offenbart, dass sie Angst habe und man sie nicht alleine lassen solle.
Danach folgt eine Szene mit einem Festmahl. Verschiedene Geister sitzen zusammen an einem Tisch und schlagen sich den Bauch voll, während sie sich gegenseitig morbide Witze erzählen. In der darauf folgenden dunklen Passage stößt man auf mehrere Jumpscares. Dann drehen sich die Gondeln zu einer Spiegelwand, hinter welcher verschiedene Figuren aus Happy Family projiziert werden. Im Anschluss winden sich die Gondeln in einer weiten Spirale ins Obergeschoss und umrunden dabei einen Ballsaal, in dem ein Skelett die markante Melodie „Pavane per Laudomia“ auf einem Klavier spielt und mehrere finstere Gestalten – unter anderem auch ein Einhorn – im Kreis tanzen. Der gigantische Kronleuchter in der Mitte wackelt wie von Geisterhand und man hört eine Glocke schlagen. Im Obergeschoss angekommen fährt man zuerst an einem Delinquenten auf dem elektrischen Stuhl vorbei, bevor es in ein Labor geht. Im Anschluss erlebt man die Szenerie einer Schmiede. Weiter geht es unter anderem an einem Schlachtraum vorbei. Es folgt eine Friedhofs-Szenerie, in welcher drei Marmorbüsten (mit aufprojizierten Gesichtern) das schaurig-schöne Lied „Tief aus der Gruft“ – eine Variation des bereits bekannten Laudomia-Themas – singen. Nach einer weiteren, etwas unsortierten Szene beginnt für die Gondeln wieder der Abstieg ins Erdgeschoss. Auf dem Weg dorthin passiert man mehrere Türen, die wie von Geisterhand klappern, eine aus Geistern bestehende Musikkapelle sowie eine Folterkammer. Nach einer Rechtskurve befindet man sich wieder im Ein- und Ausstiegsbereich. Über eine Treppe läuft man Richtung Ausgang und landet schlussendlich im „Kleinen Horrorladen“.
Ehemalige Szenen
Im Laufe der Jahre wurden im Geisterschloss etliche Änderungen vorgenommen. Insbesondere ist dabei das Jahr 1996 herauszuheben. Bis zu jenem Jahr befand sich noch Vieles im Originalzustand von 1982. Neben einem neuen Namen (aus „Castello Leone“ wurde „Palazzo der Familie Medici“) wurden die einzelnen Szenen optisch aufgewertet und zum Teil komplett ausgetauscht. Während im Erdgeschoss lediglich überwiegend Kostüme und Dekorationen überarbeitet wurden, verschwand im Obergeschoss die Szene mit der Kammermusik-Kapelle und wurde durch den bis heute noch existenten Friedhof ersetzt. Auch die anschließende Grabkammer wich einer weitaus „unsortierteren“ Dachboden-Szene mit tanzenden Skeletten an der Decke. Die zuvor sehr düstere und beängstigende Soundkulisse wurde durch einen etwas freundlicheren Soundtrack ausgetauscht, die Texte der Animatronics sind seither leicht humoristisch.
Kritik
Viele Fans bemängeln, dass das Geisterschloss in den letzten Jahren sehr vernachlässigt worden ist, was die Kontinuität der erzählten Geschichte angeht. Ein roter Faden sei kaum mehr zu erkennen, stattdessen werde das Geisterschloss mit allem Möglichen „verrumpelt“, was zum großen Teil auch epochal nicht in die Renaissance passt. Auch der Einsatz von Animatronics sowie Projektionen aus „Happy Family“ und dem hauseigenen Musical „Spook Me“ wird von vielen Fans stark kritisiert. Der Park habe die Problematik jedoch mittlerweile erkannt und werde dem Geisterschloss im Laufe der nächsten Jahre wieder einen roten Faden verpassen.