Wraza (Враца) | |||
| |||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Staat: | Bulgarien | ||
Oblast: | Wraza | ||
Einwohner: | 49.569 (31. Dezember 2022) | ||
Koordinaten: | 43° 13′ N, 23° 34′ O | ||
Höhe: | 344 m | ||
Postleitzahl: | 3000 | ||
Telefonvorwahl: | (+359) 092 | ||
Kfz-Kennzeichen: | BP | ||
Verwaltung (Stand: 2016) | |||
Bürgermeister: | Kalin Kamenow | ||
Regierende Partei: | GERB |
Wraza [ˈvratsɐ] (bulgarisch Враца, übliche Schreibung Vratsa) ist eine Stadt in Bulgarien mit 49.569 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) am Fuße der steilen Gipfel des Balkangebirges gelegen, Industriestadt (Textil- und Zementindustrie), kultureller Mittelpunkt des Gebietes mit Theater, Oper und Kunstgalerie. Wraza ist Hauptstadt der gleichnamigen Oblast.
Geschichte
Der Ort bestand bereits im 4./3. Jahrhundert v. Chr., was der 1969 hier gefundene Goldschmuck einer thrakischen Prinzessin bestätigt. In Chroniken des 6. und 13. Jahrhunderts wird eine Festung Vratica erwähnt.
Unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches war Wraza Wirtschafts- und Verwaltungszentrum. An den Befreiungskampf gegen die Türken erinnern die acht Meter hohe Bronzefigur des Dichters und Befreiungskämpfers Christo Botew (1848–1876), der am 20. Mai 1876 im Wraza-Gebirge fiel.
Die Stadt ist seit 2005 Namensgeber für den Vratsa Peak, einen Berg auf Greenwich Island in der Antarktis.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind die Reste der früheren Stadtmauer mit Wohn- und Verteidigungstürmen aus dem 17. Jahrhundert, der Uhrturm, das historische Museum, das Kapitänshaus, der Hügel Kaleto und das Denkmal Pametnik na Westitelja (des Nachrichtengebers). Im Uhrturm, der ebenso wie der gut erhaltene Kurtpaschow-Turm Befestigungszwecken diente, ist ein Museum untergebracht. Interessant sind die Kirchen „Sveto Wasnesenie“ (Hl. Himmelfahrt) und „Sveti Nikola“ (Hl. Nikola).
Der Landschaftsschutzgebiet Wratschanski Balkan umfasst den gleichnamigen Teil des Balkangebirges und die Felsen von Lakatnik. Er ist ca. 30 km lang und 10–15 km breit. Die Südgrenze ist die Iskar-Schlucht. Der höchste Berg im Naturpark ist der Beglitschka Mogila (1481 m.). Auf dem Territorium des Naturparkes wachsen über 700 Hochpflanzen, von denen mehr als 50 zu den seltenen und bedrohten Arten zählen. Die Fauna des Parks umfasst mehr als 130 geschützte Tierarten.
In den Grenzen des Parkes befinden sich über 500 Höhlen und Kluften. Eine der schönsten in Bulgarien ist die Ledenika-Höhle, etwa 16 Kilometer westlich von Wraza, mit besonderen Felsbildungen, Konzertsaal und See. Bestimmte Tropfsteingebilde werden von Scheinwerfern beleuchtet. Zu erwähnen sind Temnata Dupka (Dunkles Loch), Smejova Dupka (Loch des Drachen), Haiduschka Propast (Kluft der Freiheitskämpfer), Gardjuva Dupka, Kalnata Propast (Schlammige Kluft), Newestina Propast (Brautkluft) und Sokolova Dupka (Falkenloch).
Das Kloster „Sweto Uspenie Bogoroditschno“ (Hl. Mariä Himmelfahrt) von Tscherepisch liegt 30 km von Wraza im Iskar-Durchbruch. Es wurde in der Zeit des Zaren Iwan Schischman errichtet und später von den Türken zerstört.
Söhne und Töchter der Stadt
- Krastjo Stojanow Pischurka (1823–1875), Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur
- Krastju Balgarijata (1874–1913), Freiheitskämpfer
- Zeno Todorow (1877–1953), Maler
- Andrej Nikolow (1878–1959), Bildhauer
- Pentscho Georgiew (1900–1940), Maler
- Iwan Pentschew (1904–1974), Mediziner
- Dimitar Awramow (* 1943), Politiker und Journalist
- Zwetan Jontschew (* 1956), Fußballspieler
- Velizar Iliev (* 1966), Moderner Fünfkampfer
- Miroslaw Najdenow (* 1968), Politiker
- Iwajlo Mladenow (* 1973), Weitspringer
- Konstantin Kostov (* 1979), Jazzmusiker
- Martin Petrow (* 1979), Fußballspieler
- Gita Dodowa (* 1982), Dreispringerin
- Radostina Todorova (* 1995), Model
- Boschidar Kraew (* 1997), Fußballspieler
Städtepartnerschaften
Wraza listet folgende acht Partnerstädte auf:
Stadt | Land | seit |
---|---|---|
Bor | Serbien | 1983 |
Craiova | Kleine Walachei, Rumänien | 1971 |
Frankfurt (Oder) | Brandenburg, Deutschland | 2009 |
Kičevo | Nordmazedonien | 2008 |
Kobryn | Brest, Belarus | 2001 |
Serpuchow | Moskau, Russland | 2008 |
Sumy | Ukraine | 1966 |
Villeneuve-le-Roi | Val-de-Marne, Frankreich | 1985 |
Weblinks
- visit.vratza.com – Ausführliche Internetseite über die Stadt, mit großer Bildgalerie. Mehrsprachig.
- Gemeinde Vratza – Die Internetpräsentation der Gemeinde (auf bulgarisch)
Einzelnachweise
- ↑ Враца представя побратимените си градове в изложба - Враца - DarikNews.bg. Abgerufen am 28. Dezember 2021.