Georg Wilhelm Lafontaine (auch: Georg Wilhelm La Fontaine sowie Georg Lafontaine und George Fountain oder Fountaine und Georg Wilhelm Fountain und Fountaine; * um 1675 oder 1680 in Celle; † 1. März 1745 in Hannover) war ein Kurfürstlich Hannoverscher und Königlich Großbritannischer Maler und Hofmaler.
Leben
Georg Wilhelm Lafontaine wurde zur Zeit des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg in der vormaligen Residenzstadt Celle geboren, wo sein Vater, der aus Frankreich stammende Hugenotte Sieur Jacques de La Fontaine (begraben 1. Juli 1732 „uf den Neuenhäusener Kirchhofe“) als Gobelinwirker und Hoftapezier für Herzog Georg Wilhelm und Eleonore d’Olbreuse tätig war.
Mutmaßlich half Georg Wilhelm Lafontaine gemeinsam mit seinem Bruder seinem Vater als „contrefaitre“, als Tapezier des kurhannöverschen Chateaus Schloss Gifhorn und des Jagdschlosses Göhrde.
Lafontaines älteste Tochter Sophie Eleonore Wilhelmine Lafontaine (* 1701 in Celle; † 1764 in Hannover) heiratete vor 1729 den Maler Johann Franz Lüders.
Nach dem Beginn der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover folgte Lafontaine seinem Landesherrn zeitweilig und wirkte von 1726 bis 1730 in London, aber auch in Holland. 1730 wurde Lafontaine – in der Nachfolge von Tomaso Giusti – von König Georg II. zum hannoverschen Hofmaler erhoben. Er starb 1745 in Hannover.
Bekannte Werke (Auswahl)
- „Älterer Herr in graugrünen Rock“, Pastell auf Papier circ 34 x 25,5, Gera, Kunstsammlung Gera, Otto-Dix-Haus, Inventar-Nummer GM 148
Literatur
- Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biographie, Bd. 3: Hannover unter dem Kurhut 1646–1815. Sponholtz, Hannover 1916, S. 505
- Hermann Mitgau: Georg Wilhelm Lafontaines Chappuzeau-Bildnis in Celle (1699). In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte: Organ des Historischen Vereins für Niedersachsen in Hannover, hrsg. von der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen, Göttingen: Wallstein, 1969, ISSN 0078-0561
- Joachim Jacoby (Bearb.): Die deutschen Gemälde des 17. und 18. Jahrhunderts einschliesslich der englischen und skandinavischen Werke / Herzog-Anton-Ulrich-Museum, Braunschweig. Kritisches Verzeichnis mit Abbildungen aller Gemälde, Braunschweig: Herzog-Anton-Ulrich-Museum, 1989, ISBN 978-3-922279-15-0 und ISBN 3-922279-15-5
- Émmanuel Bénézit: Dictionnaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs, Paris, 1999
Weblinks
Siehe auch
Anmerkungen
- ↑ In der Datenbank der Landesbibliothek finden sich in der Version vom 9. Februar 2016 abweichend jedoch die Geburtsdaten „* um 1675 in Celle (?)“
- ↑ Abweichend wurde beispielsweise behauptet, Lafontaine wäre als junger Maler aus Frankreich geflohen und sei 1732 in Celle gestorben, vergleiche Johann Gottfried Gruber: August Lafontaine's Leben und Wirken. Mit Lafontaine's Bildnis, Halle: C. A. Schwetschke und Sohn, 1833, S. 8f.; Digitalisat über Google-Bücher
Einzelnachweise
- 1 2 Angaben der Deutschen Nationalbibliothek
- 1 2 Dirk Sangmeister: August Lafontaine oder die Vergänglichkeit des Erfolges. Leben und Werk eines Bestsellerautors der Spätaufklärung ( = Hallesche Beiträge zur europäischen Aufklärung, Band 6), zugleich Dissertation 1997 an der Universität Halle, Tübingen: Niemeyer, 1998, ISBN 978-3-484-81006-8, S. 16; Vorschau über Google-Bücher
- ↑ Marion Beaujean: Lafontaine, August (Pseudonym Miltenberg, Gustav Freyer, Selchow). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 406–408 (Digitalisat).
- 1 2 3 4 Neil Jeffares: Lafontaine, Georg Wilhelm (in englischer Sprache), in: Dictionary of Pastellists before 1800, als PDF in the 2008 established online edition of the book first published in the UK in 2006
- 1 2 3 4 5 6 o.V.: Lafontaine, Georg Wilhelm (Memento des vom 31. Juli 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Bearbeitung vom 9. Februar 2016, zuletzt abgerufen am 22. Oktober 2017
- 1 2 3 Hermann Mitgau: Gemeinsames Leben ( = Veröffentlichung der Familienkundlichen Kommission für Niedersachsen und Bremen sowie angrenzende ostfälische Gebiete), Bd. 1: Der Familienpapiere älterer Teil, 1500 bis 1770, Göttingen: [Selbstverlag], 1955, S. 130; Vorschau über Google-Bücher
- ↑ Alheidis von Rohr: Der hannoversche Viehmarkt auf dem Klagesmarkt vor dem Steintor, gemalt um 1745, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 61 (2007), S. 139–143; hier: S. 141