Georges Louis Humbert (* 8. April 1862 in Gazeran, Département Yvelines; † 9. November 1921 in Straßburg) war ein französischer Offizier, zuletzt Général de division.

Militärlaufbahn

Humbert wurde als Sohn eines Polizisten, der als Soldat im Krimkrieg gedient hatte, geboren. Im Alter von 13 Jahren wurde er Soldatenkind (enfant de troupe) beim 20e régiment de chasseurs à cheval. Er absolvierte das Lyzeum und danach von 1881 bis 1883 die Militärschule Saint-Cyr. Danach diente er in Französisch-Indochina. Von 1890 bis 1892 besuchte er die Pariser École supérieure de guerre. Während der Madagaskar-Expedition von 1895/96 diente er im Stab des Generals Jacques Duchesne und befehligte später ein Bataillon.

1907 zum Colonel befördert, befehligte er bis 1909 das 96e régiment d’infanterie. Anschließend diente er als Stabschef beim III. Armeekorps und ab 1912 als Kommandant der 56e brigade d’infanterie.

Kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 wurde er nach Marokko entsandt, um die bei der Mobilmachung gebildete Division marocaine nach Frankreich zu führen. Mit dieser kämpfte er im September 1914 während der Ersten Marneschlacht als Teil des IX. Armeekorps der 9. Armee bei den Saint-Gond-Sümpfen. Von September 1914 bis März 1915 befehligte er ein kombiniertes Armeekorps (ab Oktober 1914 XXXII. Armeekorps), mit dem er in der Ersten Flandernschlacht kämpfte und das ab dem Jahreswechsel 1914/15 in den Argonnen eingesetzt wurde.

Im März 1915 wurde Humbert Befehlshaber des neugebildeten Détachement d’armée de Lorraine. Im Juli 1915 erhielt er den Befehl über die 3. Armee, die zunächst in den Argonnen eingesetzt war. Diese führte er bis zum Ende des Krieges, unter anderem 1916 in der Schlacht an der Somme und 1918 bei der Abwehr der deutschen Frühjahrsoffensive und in der Hunderttageoffensive.

Nach dem Kriegsende wurde Humbert Militärgouverneur von Straßburg und war zugleich ab 1920 Mitglied im Conseil supérieur de la guerre. Er starb 1921 im Alter von 59 Jahren an den Spätfolgen einer in Indochina zugezogenen Malariainfektion. Er wurde im Caveau des Gouverneurs der Cathédrale Saint-Louis-des-Invalides in Paris beigesetzt.

Familie

Zwei Söhne Humberts erreichten ebenfalls den Generalsrang:

Literatur

  • Spencer C. Tucker (Hrsg.): World War I: The Definitive Encyclopedia and Document Collection. ABC-Clio, 2014, ISBN 978-1-85109-965-8, S. 779–780.
  • John Bourne: Who's Who in World War I, Taylor & Francis, 2002, ISBN 0-203-43881-7, S. 136–137.
Commons: Georges Louis Humbert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Profil Jacques Humberts auf generals.dk, abgerufen am 14. Juni 2015.
  2. Profil Jean Humberts auf generals.dk, abgerufen am 14. Juni 2015.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.