Streifen-Leinkraut

Streifen-Leinkraut (Linaria repens)

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Lippenblütlerartige (Lamiales)
Familie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Tribus: Antirrhineae
Gattung: Leinkräuter (Linaria)
Art: Streifen-Leinkraut
Wissenschaftlicher Name
Linaria repens
(L.) Mill.

Das Streifen-Leinkraut (Linaria repens), auch Gestreiftes Leinkraut genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Gattung Leinkräuter (Linaria) in der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae) gehört. Sie ist in Westeuropa verbreitet.

Beschreibung

Erscheinungsbild und Blatt

Das Streifen-Leinkraut wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von (20 bis) 30 bis 75 (bis 100) Zentimetern. Sie bildet ein kriechendes Rhizom. Der stielrunde Stängel ist blaugrün bereift. Die kahlen, bläulich-grün bereiften, etwas fleischigen Laubblätter sind 1,5 bis 4 Zentimeter lang, schmal lanzettlich bis linealisch und dreinervig.

Blütenstand und Blüte

Es werden kahle, traubige Blütenstände gebildet. Der Blütenstiel ist etwa so lang wie die Kelchblätter.

Die zwittrige Blüte ist deutlich zygomorph, fünfzählig und besitzt eine doppelte Blütenhülle. Die 9 bis 13 Millimeter lange Blütenkrone ist zweilippig. Die (blass) gelblichen bis lilaweißen oder blassbläulich-lilafarbenen und dunkelviolett längsgestreiften Kronblätter sind verwachsen. Die gespaltene Oberlippe ist etwas zurückgebogen und violett geadert. Die Unterlippenwülste sind zitronengelb oder selten weiß. Der gerade 3 bis 5 Millimeter lange Sporn ist gestutzt.

Frucht und Samen

Die 3 bis 4 Millimeter lange Kapselfrucht ist fast kugelig. Die netzartig-runzelig Samen sind ellipsoidal-dreikantig und ohne Hautsaum.

Chromosomenzahl

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 12.

Ökologie

Die Blütezeit reicht von Juni bis September mit Höhepunkt in den Monaten Juli und August. Das Streifen-Leinkraut wächst als Geophyt oder Hemikryptophyt. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Diasporen werden durch den Wind ausgebreitet.

Vorkommen

Es handelt sich um ein ozeanisch-submediterranes Florenelement. Das Verbreitungsgebiet des Streifen-Leinkrautes liegt vor allem in Südwesteuropa, vom nördlichen Spanien und nordwestlichen Italien bis Westdeutschland und Belgien. Durch Verschleppung erfolgte eine Ausweitung des Areals bis England und Schottland, Mittelschweden und Süd-Finnland, ostwärts bis Polen sowie Tschechien.

In den österreichischen Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Kärnten, Salzburg (dort nur in der Stadt Salzburg), Tirol und Vorarlberg kommt es selten als unbeständiger bis lokal eingebürgerter Neophyt vor.

Das Streifen-Leinkraut besiedelt Ruderalstellen, besonders Bahnanlagen und Dämme sowie lückig bewachsene Wegränder und Waldlichtungen auf kalkarmen, steinig-lockeren, stickstoffhaltigen Böden in sommerwarmen Lagen der collinen bis submontanen Höhenstufe. Das Streifen-Leinkraut kommt in Mitteleuropa in Gesellschaften der Ordnung Galiopsietalia segetum und der Verbände Epilobion angustifolii, Trifolion medii oder Dauco-Melilotion vor.

Quellen

  1. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Linaria repens (L.) Mill., Streifen-Leinkraut. FloraWeb.de
  2. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5, S. 727 (auch bei Botanik im Bild / Flora von Österreich).
  3. 1 2 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 829.
  4. 1 2 Georg Philippi: Scrophulariaceae. In: Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 5: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklasse Asteridae): Buddlejaceae bis Caprifoliaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1996, ISBN 3-8001-3342-3, S. 272–273.
  5. 1 2 Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 4: Nachtschattengewächse bis Korbblütengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X, S. 114.
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