Die gesungene Sprache gehört sowohl zur Musik als auch zur Sprache. Unter dem zweiten Aspekt gehört die gesungene Sprache, zusammen mit der gesprochenen Sprache zur Mündlichkeit (Oralität), die sich abgrenzt von der Schriftlichkeit (Literalität).

Merkmale

Von der Seite der Musik her ist die gesungene Sprache vielfach beschrieben etwa unter den Stichworten Gesang, Arie oder Lied. Als Teil der Mündlichkeit ist sie in Europa schwieriger zu fassen, da das singende Erzählen hier keine große Relevanz mehr hat. Im Grenzbereich zwischen Sprechen und Singen sind verschiedene klassische Formen des Rezitativs zu unterscheiden. Der weiter greifende Begriff Sprechgesang umfasst auch neuere Formen, etwa Rap oder Ragga.

Grenzüberschreitende Formen des künstlerischen Ausdrucks (sowohl von der Musik als auch von der Performance oder dem Hörspiel her) experimentieren wieder vermehrt mit Möglichkeiten der gesungenen Sprache.

Literatur

  • Roland Barthes: Was singt mir, der ich höre, in meinem Körper das Lied. Merve Berlin 1979 ISBN 388396008X
  • Karl-HeinzGöttert: Geschichte der Stimme. Fink, München 1998 ISBN 3770532813
  • Philippe-J.Salazar: Le culte de la voix au XVIIème siècle. Honoré Champion, Paris 1995
  • Uwe M. Schneede: Beuys. Die Aktionen. Kommentiertes Werkverzeichnis. Hatje Stuttgart 1994
  • Walter Siegfried: La voix dans les arts plastiques. in: Voix et création au XXe siècle. Actes du Colloque de Montpellier 26, 27, et 28 janvier 1995. Textes réunis par Michel Collomb. Honoré Champion Éditeur, Paris 1997. Diffusion hors France: Éditions Slatkine, Genève. ISBN 2852035928
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