Gewöhnliche Großohrfledermaus

Gewöhnliche Großohrfledermaus (Histiotus macrotus)

Systematik
Überfamilie: Glattnasenartige (Vespertilionoidea)
Familie: Glattnasen (Vespertilionidae)
Unterfamilie: Eigentliche Glattnasen (Vespertilioninae)
Tribus: Vespertilionini
Gattung: Großohrfledermäuse (Histiotus)
Art: Gewöhnliche Großohrfledermaus
Wissenschaftlicher Name
Histiotus macrotus
(Poeppig, 1835)

Die Gewöhnliche Großohrfledermaus (Histiotus macrotus) ist eine in Südamerika verbreitete Fledermaus in der Familie der Glattnasen. Längere Zeit galt die Thomas-Großohrfledermaus (Histiotus laephotis) als Unterart oder Synonym dieser Art. Die Zuordnung von Beschreibungen aus älteren Werken ist aufgrund von Verwechslungsmöglichkeiten schwierig.

Merkmale

Erwachsene Exemplare erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 59 bis 65 mm, eine Schwanzlänge von 48 bis 62 mm sowie ein Gewicht von 10 bis 20 g. Sie besitzen 46 bis 51 mm lange Unterarme, 9 bis 11 mm lange Hinterfüße und 28 bis 34 mm lange Ohren. Das braune Fell der Oberseite besteht aus Haaren, die an der Wurzel dunkelbraun oder schwarz sind, wobei die Spitzen eine gelbbraune Färbung aufweisen. Die ähnlich gestalteten Haare der Unterseite sind heller mit fast weißgelben Spitzen. Wie der deutsche Name andeutet, sind die Ohren auffällig groß. Sie sind mit einem kleinen Hautstreifen auf der Stirn verbunden. Die Ohren, nackte Bereiche des Gesichts und die Flughäute erscheinen dunkler braun als das Fell. Die Gewöhnliche Großohrfledermaus hat einen robusten Schädel mit einem fehlenden Scheitelkamm.

Verbreitung

Die Art ist im Westen Paraguays, im Westen Argentiniens und in zentralen Gebieten Chiles verbreitet. Fundberichte aus Peru gehören vermutlich zu einer anderen Fledermaus. Die Gewöhnliche Großohrfledermaus lebt im Hügelland und in Gebirgen zwischen 240 und 3600 Meter Höhe. Als Habitat dienen Regenwälder, trockene Wälder, Savannen, Steppen, Wüsten und felsige Regionen.

Lebensweise

Die Exemplare halten sich einzeln, in kleineren Gruppen mit etwa 20 Mitgliedern oder in größeren Kolonien mit etwa 100 Individuen am Ruheplatz auf. Die Verstecke befinden sich in verlassenen Bergwerksstollen, in Felsspalten oder unter Gebäudedächern. Manchmal wird der Schlafplatz mit der Mexikanischen Bulldoggfledermaus oder mit Mausohren (Myotis) geteilt. Die Gewöhnliche Großohrfledermaus jagt hauptsächlich Schmetterlinge und Käfer die mit Köcherfliegen, Zweiflüglern, Milben sowie anderen Wirbellosen komplettiert werden. In Argentinien konnten Weibchen, die mit einem Embryo trächtig waren, im Dezember registriert werden.

Gefährdung

Für den Bestand liegen keine Bedrohungen vor. Laut Schätzung der IUCN hat die Gewöhnliche Großohrfledermaus eine große Population. Sie wird deshalb als nicht gefährdet (least concern) gelistet.

Einzelnachweise

  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Histiotus macrotus).
  2. 1 2 3 Wilson, Lacher Jr. & Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. 9 - Bats. Lynx Edicions, 2019, ISBN 978-84-16728-19-0, S. 842–843 (englisch).
  3. 1 2 Histiotus macrotus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: Barquez, R. & Diaz, M., 2016. Abgerufen am 19. September 2022.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.