Der gezopfte Teppich ist ein traditionell in Flechttechnik hergestellter Teppich aus der Tradition des Chiemgaus.

Geschichte

Der Chiemgau gehörte in den letzten Jahrhunderten zu den relativ armen Landstrichen. Luxus, zu dem auch ein gewebter Teppich gehörte, war nicht bezahlbar. Das Fertigen von geflochtenen Seilen war bekanntes Handwerk. Die Idee, aus geflochtenen Textilresten einen kälteabweisenden Bodenbelag herzustellen, wurde daraus entwickelt.

Fertigung

Schräg zusammengenähte, seitlich eingeschlagene Stoffstreifen werden zu einem Dreierzopf geflochten und von der Mitte ausgehend in Windungen zusammengenäht.

Berechnungsformel

Am Anfang wird die Teppichgröße bestimmt. Der erste Zopf, also die Teppichmitte, hat das Maß der Differenz zwischen seiner Länge und seiner Breite. Für einen Teppich der Größe 110 cm × 70 cm hat der Zopf demnach eine Länge von 40 cm. Für jeden Zopf braucht man drei Bänder von je 12 cm Breite.

Siehe auch

Literatur

  • Noelle Thieux-Denzinger u. Hans Gamber (Hrsg.): Schatztruhe Deutschland. Landschaft und Bräuche, Kochen, Werken und Handarbeiten zwischen Waterkant und Alpenland. München (Mosaik-Verlag) 1983. ISBN 3570007456
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