Giovanni Biliverti (Familienname auch Bilivelt, Bilivert oder andere Varianten) (* 25. August 1585 in Florenz; † 16. Juli 1644 ebenda) war ein italienischer Maler mit holländischen Wurzeln in Florenz und Rom.
Lebensdaten
Biliverti war der Sohn des Goldschmieds Jacob Janszoon Bijlevelt (1550–1603), der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts nach Siena übersiedelte. Hier genoss Giovanni auch seine erste künstlerische Ausbildung in der Werkstatt von Alessandro Casolani. Nach dem Tod des Vaters 1603 ging er nach Florenz in die Werkstatt von Ludovico Cigoli, dessen wichtigster Schüler er wurde.
Auf Anordnung von Papst Clemens VIII. ging Cigoli 1604 in Begleitung seines Gehilfen Biliverti nach Rom, wo beide Künstler bis 1607 päpstliche Aufträge erfüllten.
Wieder zurück in Florenz trat er 1609 der Accademia del Disegno bei. Im Laufe der Zeit wechselte er seinen Stil vom Spätmanierismus zum Barock, dem er bis zu seiner einsetzenden Erblindung um 1643 treu blieb. Zwischen 1611 und 1621 erfüllte Biliverti zahlreiche Aufträge für Cosimo II. de’ Medici.
Seine Schüler waren Cecco Bravo, Giovanni Battista Vanni, Baccio del Bianco, Orazio Fidani und Agostino Melissi.
Werke (Auswahl)
- National Gallery (London): „Der Heilige Zenobius erweckt einen toten Jüngling“ (1610/20)
- Chiesa di San Nicola (Pisa): „Verkündigung“ (1611)
- Palazzo Pitti (Florenz): „Josef und Potiphars Weib“ (1618)
- Santa Croce (Florenz) „Die Auffindung des Heiligen Kreuzes durch Helena“ (1621)
- Kunsthistorisches Museum (Wien) : „Allegorie der Sanftmut“ (1641), „Christus und die Samariterin“ (um 1620)
- Staatsgalerie Stuttgart: „Apollo und Daphne“
- Louvre (Paris): „Venus und Amor“
- Gemäldegalerie Alte Meister (Dresden): „David mit dem Haupt Goliaths“ (1621/1625)
Literatur
- Hans Geisenheimer: Biliverti, Giovanni (auch „Bilivelti“ und „Birivelti“, Giovanni-Antonio). In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 4: Bida–Brevoort. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1910, S. 28–29 (Textarchiv – Internet Archive).
- Goffredo Hoogewerff: Bilivert, Giovanni. In: Dizionario biografico degli italiani. Band 10, Istituto dell’Enciclopedia Italiana, Rom 1968 (treccani.it).
- Alfred von Wurzbach: Niederländisches Künstlerlexikon. B. M. Israel, Amsterdam 1974, ISBN 90-6078-029-9.
- Roberto Contini: Bilivert. Saggio di ricostruzione. Sansoni editore, Florenz 1985, OCLC 715933548.