Als Gleichtaktsignal wird ein Signal bezeichnet, das an allen zur Funktion relevanten Eingängen eines Bausteins, z. B. an den Eingängen eines Operationsverstärkers, gleichzeitig mit gleicher Phase anliegt.
Spannungssignale im Gleichtakt heißen Gleichtaktspannungen. Bei Strömen spricht man vom Gleichtaktstrom. Störsignale sind oft Gleichtaktsignale. Gleichtaktströme können mit sogenannten Gleichtaktdrosseln begrenzt werden. Unsymmetrische Signalübertragungen sind, im Gegensatz zu symmetrischen Signalübertragungen, empfindlich gegenüber Gleichtaktstörsignalen.
Reale Signale sind in der Regel eine Überlagerung aus Gleichtakt- und Gegentaktsignal.
Bei zwei Eingängen (Ue1 und Ue2) eines Operationsverstärkers ist die Gleichtaktspannung (engl. common mode voltage):
Beispiel
Die folgenden Abbildungen zeigen ein Gleichtaktsignal, ein Gegentaktsignal sowie die Überlagerung der beiden Signale zur realen Stromverteilung.
- Die Strompfeile kennzeichnen ein Gleichtaktsignal, das am Verbraucher Z über z. B. eine parasitäre Impedanz Ze sich über das Bezugspotenzial schließt
- Die Strompfeile kennzeichnen ein Gegentaktsignal, das in gleicher Größe auf Hin- und Rückleiter fließt
- Die Überlagerung von Gleichtaktsignal und Gegentaktsignal ergibt die reale Stromverteilung auf der Leitung
Literatur
- Steffen Paul, Reinhold Paul: Grundlagen der Elektrotechnik und Elektronik 1. Gleichstromnetzwerke und ihre Anwendungen, Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-53948-0.
- Joachim Franz: EMV. Störungssicherer Aufbau elektronischer Schaltungen, Teubner Verlag, Stuttgart Leipzig Wiesbaden 2002, ISBN 3-519-00397-X.