Goltdammer’s Archiv für Strafrecht
Beschreibung deutsche juristische Fachzeitschrift
Fachgebiet Strafrecht
Erstausgabe 1853
Gründer Theodor Goltdammer
Verkaufte Auflage 700 Exemplare
Herausgeber Martin Asholt, Armin Engländer, Michael Hettinger
Weblink goltdammers-archiv.de
ISSN (Print) 0017-1956

Goltdammer’s Archiv für Strafrecht ist eine wissenschaftliche Zeitschrift. Gebräuchlich ist auch der Kurztitel Goltdammers Archiv oder die Abkürzung GA.

Goltdammers Archiv gilt als älteste strafrechtliche Zeitschrift Deutschlands. Sie wurde 1853 durch den Richter Theodor Goltdammer begründet, der seit 1852 am Preußischen Obertribunal tätig war, dem höchsten Gerichtshof im Königreich Preußen. Die erste Ausgabe trug noch den Langtitel Archiv für Preußisches Strafrecht. Herausgegeben durch Goltdammer, Königl. Ober-Tribunalrath, aber als Kurztitel war seit jeher Goltdammers Archiv gebräuchlich. Der Langtitel der Zeitschrift wurde mehrfach geändert, und es gab auch einzelne Jahre, in denen keine Ausgabe erschienen ist, aber ungeachtet der Umbenennungen und der Unterbrechungen werden die Bände der Zeitschrift seit dem ersten Jahrgang 1853 durchgehend und fortlaufend nummeriert.

Anfangs erschien die Zeitschrift im Verlag der Deckerschen Oberhofbuchdruckerei, heute erscheint sie im Verlag C. F. Müller. Die Auflage betrug im Januar 2020 nach Verlagsangaben 700 Exemplare.

Digitalisate älterer Jahrgänge bis 1932 sind im Internet frei verfügbar.

Geschichte

Titel der Zeitschrift, Bandzählung, Digitalisate

Im Laufe der Zeit wechselte die Zeitschrift mehrfach ihren Namen und gibt damit die rechtspolitischen Entwicklungen jener Jahre wieder. Mit der Überführung des Preußischen Strafgesetzbuches in das Strafgesetzbuch des Norddeutschen Bundes und schließlich in das Reichsstrafgesetzbuch 1871 bekam die Zeitschrift den Titel Archiv für Gemeines Deutsches und für Preußisches Strafrecht. Schon wenige Jahre später, 1880, wurde der Titel in Archiv für Strafrecht geändert.

Von 1934 bis 1944 erschien die Zeitschrift unter dem Titel Deutsches Strafrecht. Strafrecht. Strafrechtspolitik. Strafprozess als Ergänzungsblatt zur Deutschen Justiz und wurde von Roland Freisler herausgegeben. Zwischen 1945 und 1952 war das Erscheinen unterbrochen. Seit 1953, genau 100 Jahre nach der Begründung, erscheint die Zeitschrift unter dem heutigen Titel.

Die Zeitschrift trug folgende Titel:

TitelBändeErscheinungsjahreDigitalisate
Archiv für Preußisches Strafrecht1 bis 181853 bis 1870Via Wikisource
Archiv für Gemeines Deutsches und für Preußisches Strafrecht19 bis 271871 bis 1879Via Wikisource
Archiv für Strafrecht28 bis 461880 bis 1898/1899Via Wikisource
Archiv für Strafrecht und Strafprozeß47 bis 761900 bis 1932Via Wikisource
Deutsches Strafrecht. Strafrecht, Strafrechtspolitik, Strafprozess80 bis1934 bis 1944
Goltdammer’s Archiv für Strafrechtseit 1953

Frühere Herausgeber der Zeitschrift

Herausgeber waren zunächst Goltdammer und Carl Hahn. Auch die Rechtslehrer Benno Mugdan und Albert Dalcke (1828–1900) waren in der Zeit von 1887 bis 1899 an der Herausgabe beteiligt. In der Zeit nach der Jahrhundertwende wurde die Zeitschrift in die Hände von Josef Kohler und Karl Klee (1876–1944) gegeben. Klee, der auch in der nationalsozialistischen Zeit mitwirkte, musste sich von 1934 bis 1944 die Aufgabe mit Roland Freisler und Otto Thierack teilen. In der Zeit von 1953 an wurde das Goltdammer’s Archiv unter den Ministerialbeamten Heinrich Grützner und Paul-Günter Pötz herausgegeben.

Fehlzeiten

1889, 1902, 1916, 1922–1924, 1945–1952 erschienen keine Ausgaben.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Um ein beliebiges Beispiel zu geben: In der berühmten Rose-Rosahl-Entscheidung zitiert das Preußische Obertribunal die Zeitschrift mit Kurztitel, Bandnummer und Seitenzahl („Goltdammers Archiv II S. 96“). Die Rose-Rosahl-Entscheidung selbst wurde auch in Goltdammers Archiv abgedruckt: GA 7 (1859), S. 322, S. 332.
  2. Vergleiche die Angabe auf Seite 3 der Media Informationen (PDF; 1,0 MB) des Verlages.
  3. Deutsches Strafrecht : Strafrecht, Strafrechtspolitik, Strafprozeß im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  4. Deutsche Justiz : Rechtspflege und Rechtspolitik im Katalog zur Deutschen Nationalbibliothek
  5. 1 2 3 4 Bei Wikisource findet sich auch eine detaillierte Auflistung der einzelnen Zeitschriftenbände.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.