Das Goslarer Evangeliar ist eine Prachthandschrift von ca. 1240, die sehr wahrscheinlich für das Kloster Neuwerk in Goslar bestimmt war. Nach kunsthistorischer Einschätzung ist sie in Goslar oder der Umgebung entstanden.

Das Evangeliar hat aufgrund seiner reichen und qualitätvollen Schreib- und Malkunst große künstlerische und historische Bedeutung.

Es enthält größere und kleinere Miniaturen mit folgenden Themen:

  • Matthäus-Evangelium (Anbetung der drei Könige, Josephs Traum, Matthäus)
  • Markus-Evangelium (Taufe Christi, Berufung der Apostel, Markus)
  • Lukas-Evangelium (Evangelist Lukas, Verkündigung an Zacharias, Geburt und Namengebung Johannes des Täufers, Verkündigung an Maria, Heimsuchung, Anbetung der Hirten)
  • Johannes-Evangelium (Christus und die Samariterin, Kreuzigung, Johannes)

Das Goslarer Evangeliar gehört heute zum Stadtarchiv Goslar (Signatur B 4387) und ist im Goslarer Museum ausgestellt.

Literatur

  • Barbara Klössel-Luckhardt: Studien zur Bildausstattung des Goslarer Evangeliars. Phil. Diss. Münster, Greven 1983, ISBN 3-923166-08-7.
  • Renate Kroos, Wolfgang Milde, Frauke Steenbock, Dag-E. Petersen: Das Goslarer Evangeliar. Vollständige Faksimile-Ausgabe im Originalformat der Handschrift B 4387 aus dem Besitz des Stadtarchivs Goslar Akademische Druck und Verlagsanstalt, Graz, 1990–1991, Tafelband ISBN 3-201-01526-1; Kommentar ISBN 3-201-01543-1 (Codices selecti, 92)
  • Renate Kroos, Frauke Steenbock: Das Goslarer Evangeliar. Faksimile-Ausgabe. Akademische Druck und Verlagsanstalt, Graz, 1991, ISBN 3-201-01545-8. (Glanzlichter der Buchkunst, 1) auch Darmstadt 1999
  • Barbara Klössel-Luckhardt: Zum Programm des Goslarer Evangeliars. In: Frank Steigerwald (Hrsg.): Goslar. Bergstadt-Kaiserstadt in Geschichte und Kunst (= Schriftenreihe der Kommission für Niedersächsische Bau- und Kunstgeschichte bei der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft 6), Göttingen 1993, ISBN 3-88452-258-2, S. 317–336.
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