Gottfried Roth (* 7. Jänner 1923 in Retz, Österreich; † 1. Jänner 2006 in Wien) war ein österreichischer Mediziner, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und Professor für Pastoralmedizin.

Leben

Roth wurde 1923 im niederösterreichischen Retz geboren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs studierte er Medizin an der Universität Innsbruck, heute Medizinische Universität Innsbruck und Universität Wien. 1952 wurde Roth promoviert. Er absolvierte seine Facharztausbildung in Neurologie und Psychiatrie an den Universitäten in Bern, Innsbruck und Wien.

Ab 1971 war er Universitätslektor für Pastoralmedizin an der Universität Wien, ab 1977 auch Dozent für Pastoralmedizin an die Philosophisch-Theologische Hochschule Heiligenkreuz. Seit 1979 war Prof. Dr. Roth an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Pölten tätig.

Zudem war Gottfried Roth von 1990 bis 1996 Professor für Pastoralmedizin an der internationalen kirchlichen akademischen Institut Rolduc in den Niederlanden.

Von 1985 bis 1996 engagierte sich Roth in der Krankenseelsorge als Konsultor des Päpstlichen Rates für Pastoral im Krankendienst. Mit Gründung der Päpstlichen Akademie für das Leben (Pontificia Academia Pro Vita) im Jahre 1994 war Roth Akademiemitglied. Roth engagierte sich zudem beim Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem; er war Großoffizier und Weltlicher Zeremoniar von 1985 bis 1990 in der Komturei Wien.

Seit den 1970er Jahren war Gottfried Roth Chefredakteur der Zeitschrift „Arzt und Christ“, des offiziellen Mitteilungsblattes der Katholischen Ärztegilde Österreichs, deren Mitbegründer und langjähriger Präsident er war. Gottfried Roth war auch Mitglied des Vorstands der internationalen Vereinigung für Religionspsychologie und Religionswissenschaften.

Er wurde am Hütteldorfer Friedhof in Wien bestattet.

Literatur

  • Gottfried Roth, Wolfgang Müller-Hartburg: Der Arzt in der technischen Welt, Salzburg 1961
  • Gottfried Roth: Vom Baderlehrling zum Wundarzt: Carl Rabl, ein Mediziner im Biedermeier , Oberösterreichischer Landesverlag 1971
  • Gottfried Roth: Iuramentum doctorandorum in medicina: die medizinischen Eide und Gelöbnisse im Gebiete der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie heute (=Archigymnasium 4), Holzwarth & Berger Wien 1971
  • Elisabeth Kovács, Gottfried Roth: Anselm Ricker und seine Pastoralpsychiatrie 1824-1902/03; von den Anfängen pastoralmedizin. Lehrtätigkeit an der kath.-theol. Fakultät der Universität Wien, Wiener Dom-Verlag 1973, ISBN 3-85351-060-4
  • Gottfried Roth: Der Schutz des menschlichen Lebens im Spiegel ärztlicher Gelöbnisse, in: Johannes Bökmann (Hg.), Befreiung vom objektiv Guten? Vallendar-Schönstatt 1982, 221–233
  • Kurt Krenn, Heinrich Petri, Gottfried Roth: Archiv für Religionspsychologie XXI., Vandenhoeck und Ruprecht Göttingen 1997, ISBN 3-525-62336-4
  • Gottfried Roth: Gottesbild und Psychotherapie (Festschrift für Weihbischof DDr. Heinrich Fasching), St. Pölten 2004, S. 55–63
  • Gottfried Roth: Discretio spirituum. Religionspsychopathologische Problembereiche im Rahmen der therapeutischen Seelsorge, Festschrift für Propst Maximilian Fürnsinn, Herzogenburg 2004, S. 266–279
  • Gottfried Roth: Psychotherapeutische Koncepte bei Thomas von Aquin, Auditorium spiritus Sancti/ Festschrift der Phil. - theolog. Hochschule Heiligenkreuz. Heiligenkreuz 2004, S. 429–444
  • Gottfried Roth: Das Verbot der Euthanasie in der hippokratischen Tradition, in: Euthanasie. Heiligenkreuzer Schriftenreihe Band II (o. J. 2004), S. 53–57.
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