Gottfried von Neifen war ein deutschsprachiger Minnesänger, der bei Urach geboren wurde und in Urkunden aus dem Zeitraum von 1230 bis etwa 1255 erwähnt wird. Gottfried von Neifen entstammte dem schwäbischen Adelsgeschlecht der Herren von Neuffen. Sein Stammsitz war die Burg Hohenneuffen. Er gehörte zum Kreise Heinrichs (VII.) und seine Dichtung wurde von Walther von der Vogelweide und Neidhart von Reuental beeinflusst. Umgekehrt beeinflusste er Ulrich von Winterstetten und Konrad von Würzburg.
Seine Werke, die schon eine deutliche Distanz zur Hochphase des Minnesangs aufweisen, in der der ungelohnte Dienst an der Herrin gepriesen wurde, bestechen bei aller Ironie durch sprachliche Meisterschaft. In raffinierten Klang- und Reimspielen wird Sinnesfreude, Leichtigkeit und Beschwingtheit ausgedrückt. Melodien aus seiner Feder sind nicht überliefert.
Werke
- Wer gesach ie wunneklicher me den svessen meigen? (Volltext)
- Schouwet ûf den anger (Volltext)
- Saelic saelig sî diu wunne (Volltext)
Literatur
- Konrad Burdach: Gottfried von Neifen. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23, Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 401–403.
- Hugo Kuhn: Gottfried v. Neif(f)en (Neuffen). In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 671 f. (Digitalisat).
- Friedrich Heinrich von der Hagen: Gottfried von Nifen. In: ders.: Minnesinger. Deutsche Liederdichter des zwölften, dreizehnten und vierzehnten Jahrhunderts. 3. Theil. Barth, Leipzig 1838, S. 80–83 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- Moriz Haupt (Hrsg.): Die Lieder Gottfrieds von Neifen. Weidmann, Leipzig 1851 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
- Adelbert von Keller: Gottfried von Neifen. In: Württembergischer Bildersaal. Erster Band. Schaber, Stuttgart 1859, S. 11–15 (Digitalisat)
- Gottfried von Neifen. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Kindlers Literatur Lexikon. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2009, ISBN 978-3-476-04000-8, Band 12, S. 477–478 (Biogramm, Werkartikel zu Das lyrische Werk von Max Schiendorfer).