Grabenüberschreitfähigkeit ist ein fahrzeugtechnischer Begriff, welcher hauptsächlich bei militärischen Fahrzeugen relevant ist. Es ist definiert als die maximale Breite eines Grabens mit (fast) senkrechten Wänden, die ein Fahrzeug überwinden kann, ohne abzukippen. Wenn das Schwerpunktlot mit der Grabenkante deckungsgleich ist und dabei gerade noch eine Abstützung am Laufwerk gegeben ist, ist das maximale Maß erreicht.
Die Grabenüberschreitfähigkeit ist ein Faktor, wie geländegängig ein Fahrzeug ist. Sie wird in der Regel in Meter (m) oder Millimeter (mm) angegeben. Je größer das Längenmaß, desto höher ist die Geländegängigkeit unter sonst gleichen Bedingungen.
Verschiedene Faktoren beeinflussen die Grabenüberschreitfähigkeit (teilweise nur auf Kettenfahrzeuge zutreffend):
- Schwerpunktlage des Fahrzeuges
- Kettenauflagelänge oder Abstand der Räder
- Höhe von Leit- und Triebrad
- Ketteneinlauf-/-anstiegswinkel
Bei einem buglastigen Fahrzeug ist tendenziell der Beginn der Grabenüberschreitung kritisch, bei hecklastigen Fahrzeugen das Ende.
Übersicht
Kampfpanzer | Grabenüberschreitfähigkeit in m |
---|---|
Panzerkampfwagen V Panther | 1,9 |
Leopard 1A5 | 3 |
Leopard 2A1 | 3 |
M60A3 | 2,6 |
M1 Abrams A2 | 2,74 |
T-80U(M) | 2,7 |
T-90S | 2,8 |
Literatur
- Wolfgang Merhof: Fahrmechanik der Kettenfahrzeuge. Hrsg.: Ernst-Michael Hackbarth. 2015, ISBN 978-3-943207-13-2, S. 3; 370 f. (unibw.de [PDF]).