Die Grafschaft Paris war eine von den Frankenkönigen um 480 eingerichtete Grafschaft für die Oberherrschaft über ein Gebiet von ca. 2500 km² rund um Paris. Der Titel des Grafen von Paris trat an die Stelle der römischen civitas Lutetia. Titelträger waren die Gerhardiner, die Robertiner und die französischen Burchardinger, die auch die Grafschaft Melun innehatten. Als die Grafschaft um 1007 an den König überging, fiel der Titel an die Krone.
Infolge der Thronstreitigkeiten des 19. Jahrhunderts beanspruchten mehrere orléanistische Prätendenten den Titel eines Grafen von Paris (Comte de Paris), insbesondere Philippe d’Orléans und Henri d’Orléans.
Grafen von Paris
Widonen
- Bodilon
- Warin von Poitou bis 679
- Grimgert
Gerhardiner/Matfriede
- Gerhard I., Graf von Paris, 753–779 bezeugt
- Stephan († 811), Graf von Paris
- Beggo I. († 816), Graf von Paris 811
- Beggo II., Graf von Paris († nach 861)
- Leuthard († 861/871)
- Gerhard II. († 878/879) Graf von Paris, Graf (dux) von Viennois, genannt Gerhard von Roussillon
- Adalhard († 890) Pfalzgraf, 882–890 als Graf von Paris bezeugt, Enkel Beggos I.
Welfen
Robertiner
- Robert der Tapfere († 866), Graf von Paris 864
- Odo von Paris, Graf von Paris, dann König von Frankreich († 898)
- Robert I., Markgraf von Neustrien und Graf von Paris, Blois, Angers, Tours, Orléans, dann König von Frankreich († 923).
Burchardinger
- Burchard I. der Ehrwürdige, Graf von Vendôme, Graf von Corbeil, Graf von Melun, Graf von Paris (1005)
- Renaud von Vendôme, Bischof von Paris 993–1017
Herzog von Orléans
- (Louis-)Philippe d’Orléans, Graf von Paris (1838–1894)
- Henri d’Orléans, „Graf von Paris“ (1929–1999)
- Henri d’Orléans, „Graf von Paris, Herzog von Frankreich“ (1999–2019)
- Jean d’Orléans, „Graf von Paris, Herzog von Frankreich“ (seit 2019)
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