Graue Heide | ||||||||||||
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Graue Heide (Erica cinerea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Erica cinerea | ||||||||||||
L. |
Die Graue Heide (Erica cinerea), auch Graue Glockenheide genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Heidekräuter (Erica) innerhalb der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie wird in den gemäßigten Gebieten als Zierpflanze verwendet und ist als eine der frostharten europäischen Heidearten beliebt.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Graue Heide wächst als locker verzweigter, immergrüner Zwergstrauch und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern. Die Blätter stehen zu dritt quirlständig und aufrecht abstehend am verholzenden Stängel. Die nadelförmigen Blätter sind 4 bis 5, zuweilen bis zu 7 Millimeter lang, kahl und am Rand umgerollt.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht vom Frühsommer bis zum frühen Herbst, hauptsächlich Juni und Juli. Der dichte, traubige Blütenstand enthält zahlreiche Blüten. Die relativ kleinen, zwittrigen Blüten sind glockenförmig und gestielt. Die Kelchblätter sind vierteilig und 2 bis 3 Millimeter lang. Die hellpurpurfarbenen, selten weißen Krone sind bei einer Länge von 4 bis 7 Millimetern eiförmig-zylindrisch. Es sind acht Staubblätter vorhanden. Der Griffel überragt die Antheren, er ist in die Blüte eingeschlossen oder ragt aus ihr hervor. Er trägt eine kopfig verdickte Narbe. Die Fruchtkapsel ist fast kugelig, kahl und glatt. Die Samen sind eiförmig und 0,7 bis 0,9 Millimeter lang.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24.
Ökologie
Bei der Grauen Heide handelt es sich um einen Chamaephyten. Die Blüten sind sehr nektarreich und bieten eine gute Bienenweide. Besucher sind außer der Honigbiene Bombus-Arten, kurzrüsselige Bienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge.
Vorkommen
Die Graue Heide hat ihren Verbreitungsschwerpunkt im westlichen Europa. Sie kommt von Irland, Großbritannien und Norwegen über die Niederlande, Belgien Luxemburg und Deutschland bis Frankreich, Portugal, Spanien und Italien vor. Sie ist ein atlantisch-westeuropäisches Florenelement. Sie kommt in Deutschland ursprünglich nur im äußersten Westen am linken Niederrhein vor.
Die Graue Heide wächst in Zwergstrauchheiden und Borstgrasrasen auf sauren, humosen, sandig-steinigen Böden. Pflanzensoziologisch ist sie die Kennart der Ordnung Erico-Ulicetalia und hat ein Schwerpunktvorkommen im Verband Genistion.
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 7., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1994, ISBN 3-8252-1828-7.
Einzelnachweise
- 1 2 3 4 5 6 7 Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 3, Seite 1711–1712. Verlag Carl Hanser, München 1966.
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 734.
- ↑ Benito Valdés (2009+): Erica. Datenblatt Erica cinerea In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
Weblinks
- Erica cinerea L., Grau-Heide. FloraWeb.de
- Graue Heide. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Heide Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Erica cinerea in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: S. Khela, 2013. Abgerufen am 27. April 2014.