Söhre
Höchster Gipfel Hirschberg (643,4 m ü. NHN)
Lage Landkreis Kassel, Schwalm-Eder-Kreis, Werra-Meißner-Kreis; Hessen (Deutschland)
Teil des Fulda-Werra-Berglands im
Osthessischen Bergland
Koordinaten 51° 14′ N,  36′ O
f1
p1

Die Söhre (auch Söhrewald genannt) ist eine bewaldete Mittelgebirgslandschaft und ein Unter-Naturraum des Fulda-Werra-Berglandes (Haupteinheit 357) in Nordhessen, Deutschland.

Naturräumlich wird die Söhre nach dem Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands als Unter-Naturraum (357.70) der Untereinheit Kaufunger Wald und Söhre (357.7) gesehen und beinhaltet mit dem Hirschberg (643,4 m ü. NHN) dessen höchste Erhebung. Demgegenüber versteht man landläufig unter dem Söhrewald oftmals nur den Westen und die Mitte dieses Gebietes bis zum Oberlauf der Losse, welches (am Bielstein) maximal 527,8 m hoch ist.

Die Großalmeröder Grabenzone, die die Söhre nach Norden von der Kaufunger-Wald-Hochfläche trennt, wird der Söhre zugerechnet.

Geographie

Lage und Naturräume

Die Söhre befindet sich an der Nahtstelle der beiden Landkreise Kassel (Westen) und Werra-Meißner (im Osten) und zieht sich von etwas südöstlich der Großstadt Kassel ostwärts. Der gesamte Westen der Söhre (Stiftswald Kaufungen) gehört zum Geo-Naturpark Frau-Holle-Land (Werratal.Meißner.Kaufunger Wald), nach Südwesten läuft die Söhre im Schwalm-Eder-Kreis aus.

Im östlichen Norden geht die Söhre an der schmalen Großalmeröder Grabenzone, die im äußersten Osten dem Quelllauf der Gelster, in westliche Richtungen der Wedemann und, nach deren Mündung, dem Unterlauf der Losse folgt, in den Südlichen Kaufunger Wald über.

Im Nordwesten und Westen flacht das Bergland ins Kasseler Becken (343.3) als Teil der Westhessischen Senke am Tal der Fulda ab.

Im Süden geht die Söhre am Tal der Mülmisch (Südwesten) bzw. der Landesstraße 3228 in das Melsunger Bergland über. Dieser Westteil der Söhre, der nach Osten durch den Oberlauf der Losse begrenzt wird, gehört zum oben erwähnten Naturpark und stellt den landläufigen Söhrewald nicht zu verwechseln mit der Gemeinde Söhrewald – dar.

Östlich des Oberlaufes der Losse und außerhalb des Naturparks erreicht der Naturraum Söhre bis zum Hirschberg nochmals große Höhen, um im Südosten zum Hessisch-Lichtenauer Becken und nach Osten über das Rommeroder Hügelland in das den Kaufunger Wald vom Hohen Meißner trennende Velmeder Tal längs des der Gelster nach Norden zufließenden Laudenbaches vergleichsweise abrupt abzuflachen. Die drei zuletzt erwähnten Naturräume sind Teile der Witzenhausen-Altmorschener Talung.

Berge

Zu den Bergen, Bergausläufern und Gipfeln der Söhre gehören – mit Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN):

Berg Höhe / m
Hirschberg
Nordwestkuppe:
Südostkuppe:
643,4
643,4
637,8
Hohekopf 539,4
Rohrberg 535,6
Rösberg 528,0
Bielstein 527,8
Gülsberg bzw. Gulsberg 517,0
Exberg 505,5
Großer Belgerkopf
Ostkuppe:
Westkuppe:
499,9
499,9
497,3
Kleiner Belgerkopf 490
Franzosentriesch 487,75
Michelskopf 485
Stellberg 483,75
Buchberg 482
Trieschkopf 480,1
Pfaffenberg 477,5
Sankt Ottilienberg 462,5
Ölberg 457,8
Schorn 456,8
Koppe 456,4
Badenstein 441,5
Mühlberg 441,3
Warpel 439,4
Steinkopf 427
Königsberg 410
Vockenberg 381,25

Gewässer

Fließgewässer

Zu den größeren Fließgewässern im und an der Söhre gehören (je fulda- und werraaufwärts, das heißt von Nord nach Süd, sortiert; in Klammern Länge, Einzugsgebiet und Abfluss):

  • Fulda (westlich der Söhre), rechte Nebenflüsse (von Norden nach Süden):
    • Losse (28,9 km, 120,6 km², 1.418 l/s),
      entspringt außerhalb der Söhre bei Hessisch Lichtenau, durchfließt im Oberlauf den Naturraum in Süd-Nord-Richtung und bildet im Unterlauf, zusammen mit dem rechten Nebenfluss
      • Wedemann (5,1 km, 14,5 km², 213 l/s),
        die westliche und mittlere Nordgrenze
      • Setzebach (5,4 km, 8,208 km²),
    • Wahlebach (auch Fahrenbach oder Wahle genannt; 16,6 km, 37,9 km², 354 l/s),
      entspringt in der westlichen Söhre; mit Fahrenbachsteichen
    • Schwarzenbach (6,7 km, 12,029 km²),
      entspringt im Zentrum der Söhre
    • Mülmisch (13,8 km, 35,6 km², 372 l/s),
      im Melsunger Bergland entspringender Grenzfluss nach Süden
  • (Werra – nordöstlich außerhalb der Söhre)
    • Gelster (18,2 km, 60,6 km², 771 l/s),
      entspringt nördlich des Hirschbergs und bildet im Oberlauf die östliche Nordgrenze
      • Laudenbach (5,4 km, 16,0 km², 262 l/s),
        passiert die Söhre östlich
    • Wehre (36,8 km, 451,7 km², 4.147 l/s),
      entspringt südöstlich des Hirschbergs (Exbergseen) und verlässt die Söhre in Richtung Süden

Stillgewässer

Die folgenden Stillgewässer (Seen und Teiche) liegen in oder am Rand der Söhre:

Städte und Gemeinden

Zu den Städten und Gemeinden im Bereich der Söhre und ihrer Randlagen (ohne Rommeroder Hügelland) gehören mit Ortsteilen im Uhrzeigersinn (beginnend im Zentrum und dann etwa im Norden):

Geologie

Die bewaldete Berglandschaft der Söhre steht hauptsächlich auf Buntsandstein, aus dem einzelne Basaltkuppen wie der Hirschberg und der Bielstein (s. u.) herausragen. Die Großalmeröder Grabenzone im Norden liegt auf einer schmalen Muschelkalk-Decke.

Wandern

Zu den Wanderwegen der Söhre gehören: Eder-Gelster-Weg, Kassel-Steig, Märchenlandweg und Wildbahn, sowie die Premiumwege "P24 Söhre" und "P22 Sankt Ottilien".

Allgemeine Quellen

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Karte und Beschreibung im Umweltatlas Hessen
  2. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  3. 1 2 3 4 Berg im die Söhre nach Osten hin abdachenden Rommeroder Hügelland
  4. 1 2 3 Berg im Stiftswald Kaufungen
  5. Franzosentriesch: Standort des Fernmeldeturms Söhrewald-Wellerode auf etwa 475 m Höhe
  6. Berg im Staatswald Kaufungen
  7. Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  8. „Geologische Übersichtskarte von Hessen“. Geschichtlicher Atlas von Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  9. Premiumweg P24 Söhrewald, Frau-Holle-Land, abgerufen am 25. August 2023
  10. Premiumweg P22 Sankt Ottilien, Frau-Holle-Land, abgerufen am 25. August 2023
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.