Rohrbrücke Großer Gröben | ||
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Nutzung | Bschlaber Straße (L266) | |
Querung von | Großer Gröben | |
Ort | ca. 2 km südlich von Bschlabs | |
Konstruktion | Rahmenbrücke | |
Gesamtlänge | 80 m | |
Höhe | 40 m | |
Fertigstellung | 1988/89 | |
Planer | Landesbaudirektion Tirol, Architekt Karl Sporschill | |
Lage | ||
Koordinaten | 47° 18′ 53″ N, 10° 33′ 52″ O | |
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Höhe über dem Meeresspiegel | 1200 m ü. A. | |
Rohrbrücke beidseitig von Tunneln eingefasst |
Die Rohrbrücke Großer Gröben ist eine Straßenbrücke im österreichischen Bundesland Tirol.
Motivation zum Brückenbau
Zweck der Brückenbaus war eine wintersichere Verbindung vom Lechtal in das rechtsseitig gelegene Bschlaber Tal zu den Orten Bschlabs und Pfafflar. Aufgrund von Lawinensperren ist die weitere Verbindung dieser Orte über das Hahntennjoch in das benachbarte Imst im Winter dauerhaft unterbrochen. Die zuvor bestehende Straßenführung läuft an dieser Stelle in einem langen Bogen in den tiefen Einschnitt des Gröbenbaches, welcher fast jeden Winter durch Schneelawinen verschüttet wird.
Klimatische Randbedingungen
Die hier durch einen ca. 1200 m langen Lawinenstrich von der 2468 m hohen Pfeilspitze abgehenden Staublawinen stellen eine große Gefahr für den Verkehr dar. Da die Brücke trotz der Höhe von 40 m über Grund noch im Wirkungsbereich der Staublawinen liegt, wurde sie ohne Fensteröffnung realisiert.
Bauwerk
Taleinwärts liegt hier eine 101 m lange eingeschüttete Röhre, welche ohne von innen sichtbare Grenze in die 80 m lange gebogene Rohrbrücke übergeht und dann durch einen weiteren 163 m langen Tunnel abgeschlossen wird. Da das Rohr der Brücke zum Schutz vor den Lawinen allseitig geschlossen ist, wirkt sie für den Verkehrsteilnehmer wie eine durchgehende Tunnelröhre. Ihm bleibt verborgen, dass er zwischen zwei Tunneln eine Betonrohrbrücke passiert. Die Außenseite der Brücke ist von beiden Enden der Tunnelstrecke zu Fuß erreichbar.
Bauausführung
Der Bau wurde in 20 Abschnitten ohne Gerüst mit freiem Vorspann durchgeführt. Die Umsetzung im hochalpinen Umfeld war mit anfänglichen Schwierigkeiten verbunden.
Weitere Verwendung
Die technische Überwachung der Brücke wird über ein vom Institut für Lawinen und Wildbachforschung, Forstliche Bundesversuchsanstalt betriebenes Sensorensystem durchgeführt. Zugleich werden die dabei ermittelten Daten für die wissenschaftliche Analyse von Lawinen verwendet. In der Unterseite der flachen Fahrbahnplatte befindet sich ein Schienensystem, in welchem ein Wartungskorb hängend geführt wird.
Weblinks
Galerie
- Sensorik auf der Oberseite der Rohrbrücke
- Unterseite der Brücke mit Führungsschienen für den Wartungskorb
- Blick vom unteren Tunnelportal. Die Tür im Hintergrund rechts markiert den Übergang vom Tunnel zur geschlossenen Rohrbrücke.
- Die Tür am Übergang von Tunnel zu Brücke macht die Steigung sichtbar.
Einzelnachweise
- ↑ Rohrbrücke Großer Gröben. In: architektur im netz, nextroom.at.
- ↑ Rohrbrücke Großer Gröben. In: archINFORM.
- 1 2 Gröben Load Plates(engl.) Beschreibung von Lawinensituation, Sensorik und Auswertung der Lawinenmessungen
- ↑ Karl Gotsch, Brückenlexikon
- ↑ Otto Kapfinger: Bauen in Tirol seit 1980. Ein Führer zu 260 sehenswerten Bauten. Architekturforum Tirol, Verlag Anton Pustet, Salzburg 2002. ISBN 3-7025-0436-2
- ↑ aut - rainer köberl: die unsichtbare brücke
- ↑ Austrian Institute for Avalanche and Torrent Research (AIATR)
- ↑ Avalanche Test Sites and Research Equipment in Europe, An Updated Overview by Satsie (PDF, 18 MB)
- ↑ Dynamische Messungen an Staublawinen, Dr. Lambert Rammer, Institut für Lawinenkunde, Ibk (PDF, 1.2 MB)