Das Großsteingrab Garlipp war eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Tiefstichkeramikkultur bei Garlipp, einem Ortsteil von Bismark (Altmark) im Landkreis Stendal, Sachsen-Anhalt. Das Grab wurde im 18. oder 19. Jahrhundert zerstört.

Lage

Das Grab befand sich zwischen Garlipp und Beesewege, unweit eines heute ebenfalls zerstörten Großsteingrabs bei Beesewege.

Forschungsgeschichte

Erstmals dokumentiert wurde die Anlage von Johann Christoph Bekmann in seiner 1751 erschienenen Historie der Chur und Mark Brandenburg. Johann Friedrich Danneil erwähnte es bei seiner ersten systematischen Aufnahme der altmärkischen Großsteingräber in den 1830er und 1840er Jahren nicht. Vermutlich war es in der Zwischenzeit bereits vollständig abgetragen worden. Auch Eduard Krause und Otto Schoetensack konnten bei einer erneuten Aufnahme in den 1890er Jahren keine Überreste mehr feststellen.

Beschreibung

Nach Bekmanns Beschreibung war das Grab nord-südlich orientiert und besaß eine Umfassung aus 34 Steinen von enormer Größe. Die südliche Schmalseite wies bereits Lücken auf und einige Steine lagen offenbar verschleppt außerhalb des Hünenbetts. An den Ecken der Nordseite waren zwei besonders große Wächtersteine etwas herausgesetzt. Der nordöstliche lief nach oben spitz zu. Die Steine der nördlichen Schmalseite waren sehr breit.

Die Grabkammer lag in der südlichen Hälfte des Betts. Sie besaß nach Bekmann zwölf Wandsteine von mittlerer Größe. Hinzu kam ein Deckstein mit einer Länge von 2,8 m, einer Breite von 2,2 m und einer Dicke von 0,8 m. Seine Oberseite soll flach gewesen sein, was wohl darauf hindeutet, dass er von seiner ursprünglichen Position herabgestürzt war und sich dabei um 180 ° gedreht hatte.

Literatur

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 1). Wilkau-Haßlau 1991, S. 59.
  • Johann Christoph Bekmann, Bernhard Ludwig Bekmann: Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg nach ihrem Ursprung, Einwohnern, Natürlichen Beschaffenheit, Gewässer, Landschaften, Stäten, Geistlichen Stiftern etc. […]. Bd. 1, Berlin 1751, S. 348 (Onlineversion).
  • Eduard Krause, Otto Schoetensack: Die megalithischen Gräber (Steinkammergräber) Deutschlands. I.: Altmark. In: Zeitschrift für Ethnologie. Bd. 25, 1893, S. 135/Nr. 8 (PDF; 39,0 MB).


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