Das Großsteingrab Harkensee war eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur bei Harkensee, einem Ortsteil von Dassow im Landkreis Nordwestmecklenburg (Mecklenburg-Vorpommern). Es wurde vor 1841 zerstört. Der genaue Standort ist nicht überliefert. Auch über Ausrichtung und Maße liegen keine Angaben vor. Es besaß ein Hünenbett mit einer steinernen Umfassung, die bereits einige Zeit vor der vollständigen Zerstörung der Anlage entfernt worden war. Die Hügelschüttung war um 1841 sehr flach, aber noch erkennbar. Eine Grabkammer wird nicht erwähnt. Es könnte sich somit um ein kammerloses Hünenbett gehandelt haben, jedoch ist der Befund unsicher und Ewald Schuldt führte es als Großsteingrab unbestimmbaren Typs. Bei der Zerstörung wurden auf dem Boden der Hügelschüttung zahlreiche Menschenknochen, einige Tierknochen und ein Feuerstein-Beil gefunden. Das Beil wurde dem Verein für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde übereignet; sein Verbleib ist unklar.
Literatur
- Hünengrab von Harkensee. In: Jahrbuch des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Band 6, 1841, S. 29 (Online).
- Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 1. Wilkau-Haßlau 1991, S. 3.
- Robert Beltz: Die vorgeschichtlichen Altertümer des Grossherzogtums Mecklenburg-Schwerin. Vollständiges Verzeichnis der im Grossherzoglichen Museum zu Schwerin bewahrten Funde. Textband. Reimer, Berlin 1910, S. 98 (Online).
- Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. Band 2. Schwerin 1899, S. 420 (Online).
- Ewald Schuldt: Die mecklenburgischen Megalithgräber. Untersuchungen zu ihrer Architektur und Funktion. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin 1972, S. 117.
- Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 2: Mecklenburg – Brandenburg – Pommern. Rudolf-Habelt Verlag, Bonn 1967, S. 3.