Guémar
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Haut-Rhin (68)
Arrondissement Colmar-Ribeauvillé
Kanton Sainte-Marie-aux-Mines
Gemeindeverband Pays de Ribeauvillé
Koordinaten 48° 11′ N,  24′ O
Höhe 172–193 m
Fläche 18,22 km²
Einwohner 1.432 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte 79 Einw./km²
Postleitzahl 68970
INSEE-Code 68113
Website www.ville-guemar.fr

Rathaus (Hôtel de ville)

Guémar (deutsch Gemar) ist eine französische Gemeinde mit 1432 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Arrondissement Colmar-Ribeauvillé im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie ist Mitglied des Gemeindeverbandes Pays de Ribeauvillé.

Lage

Guémar liegt in der Oberrheinebene zwischen Colmar (14 km südlich) und Sélestat (10 km nördlich) und knapp 6 km östlich von Ribeauvillé. Hier kreuzen sich die Autoroute A35 (Anschlussstelle 20 – Guémar) und die Départementsstraße D 106. Zwischen Ribeauvillé und Guémar liegt der Weiler Ribeauvillé Gare. Dort verläuft die Eisenbahnstrecke Straßburg–Colmar der SNCF.

Geschichte

Der Ort wurde als Ghermari erstmals 768 von Pippin dem Jüngeren erwähnt. Im 8. Jahrhundert gehörte das Dorf den Widonen. Im Mittelalter wurde hier Fischerei betrieben, ab 1298 werden ein Hafen und ein Fischbecken erwähnt.

Seit dem 13. Jahrhundert befand sich im Ort eine viel umkämpfte Burg (siehe Burg Guémar).

Während der Zugehörigkeit des Elsass zum Deutschen Reich 1871–1918 schrieb sich die Gemeinde Gemar – gesprochen hört sich der Ortsname in beiden Sprachen nahezu identisch an. Im Jahr 1885 hatte Gemar 1219 Einwohner und war Teil des Landkreises Rappoltsweier (Ribeauvillé).

Bevölkerungsentwicklung

Jahr188519621968197519821990199920072017
Einwohner1219841847100210511162131413561384
Quelle: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten

  • Die Kirche Saint-Léger wurde 1741 im Barockstil erbaut. Der Turm hingegen stammt schon aus dem 14. Jahrhundert und ist der einzige Rest eines älteren Kirchenbaus. Die Turmhaube stammt von 1772.
  • Das Obertor (La Porte Haute), Teil der mittelalterlichen Befestigung des Ortes, wurde um 1400 errichtet und zu Beginn des 21. Jahrhunderts restauriert. Im August 2009 waren die Arbeiten beendet.

Persönlichkeiten

  • Leo Jud (1482–1542), Schweizer Reformator elsässischer Herkunft, in Guémar geboren
  • Friedrich Wilhelm Schmuck (1638–1721), Drucker, Verleger, in Gemar geboren, gestorben in Straßburg

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 955–962.
Commons: Guémar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Topographia Alsatiae: Gemar – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Vgl. Oelsner, Ludwig: Jahrbücher der Deutschen Geschichte, Duncker und Humblot, Berlin 1871, S. 424.
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