Ein Gummiharz oder Gummiresina (früher wurden verschiedene Gummiharze auch als Gummi bezeichnet) ist ein Gemische von Harz mit Gummi und kleinen Mengen ätherischem Öl. Gummiharze stammen aus bestimmten Pflanzen. Es handelt sich um kompliziert zusammengesetzte Substanzgemische. Die Harze sind alkohollöslich, das Gummi wasserlöslich.
Beispiele:
- Ammoniacum (Ammoniakharz) aus verschiedenen Doldenblütlern wie Dorema ammonicum, dient zur Herstellung von Kitten
- Asant (Asa foetida, Stinkasant, Teufelsdreck) aus verschiedenen Steckenkräutern wie Ferula foetida, Ferula nartex u. a.
- Euphorbium aus der Wolfsmilchart Euphorbia resinifera und anderen Euphorbia-Arten
- Galbanharz (Galbanum) aus verschiedenen Steckenkräutern wie Ferula galbaniflua, dient u. a. als Kitt (Diamantkitt)
- Bedolachharz (Bdellium)
- Gummigutta (Gummigutt, Gutti) aus Garcinia-Arten, vor allem Garcinia hanburyi
- Myrrhe von verschiedenen Balsambaumgewächsen wie Commiphora myrrha, dient als Riechstoff und Mundspülmittel
- Opopanax (Harz) von verschiedenen Opopanax- und Commiphora-Arten
- Sagapenum, Gummiharz von Steckenkräutern (Ferula-Arten), insbesondere von Ferula persica.
- Traganth (Tragakant) von verschiedenen Schmetterlingsblütlern der Gattung, dient als Bindemittel und Zusatz zu Klebemitteln
- Weihrauch (Olibanum) aus verschiedenen Balsambaumgewächsen der Gattung Boswellia
Siehe auch
Literatur
- Karl Hiller, Matthias F. Melzig: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-2053-4.
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. etwa Ute Obhof: Rezeptionszeugnisse des „Gart der Gesundheit“ von Johann Wonnecke in der Martinus-Bibliothek in Mainz – ein wegweisender Druck von Peter Schöffer. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018, S. 25–38, hier: S. 36 („Galbanum – eyn gummi also genant“).
- 1 2 3 Karl Hiller, Matthias F. Melzig: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2010, ISBN 978-3-8274-2053-4.
- ↑ Robert Fischer, Theodor Kartnig: Drogenanalyse: Makroskopische und mikroskopische Drogenuntersuchungen. 5. Auflage. Springer, 1978, ISBN 978-3-211-82440-5, S. 435 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- 1 2 3 4 5 6 7 8 Lexikon der Chemie, Eintrag Gummiharze. In: Spektrum.de. Abgerufen im Dezember 2020
- ↑ vgl. etwa Ulrich Stoll: Das „Lorscher Arzneibuch“. Ein medizinisches Kompendium des 8. Jahrhunderts (Codex Bambergensis medicinalis 1). Text, Übersetzung und Fachglossar. (Philosophische Dissertation Würzburg 1989) Steiner, Stuttgart 1992 (= Sudhoffs Archiv, Beiheft 28), ISBN 3-515-05676-9, S. 430.
- ↑ Eintrag zu Gummigutt(i), F. Böckler et al.. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 7. April 2022.
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