Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
རྒྱུད་སྨད་གྲྭ་ཚང་
Wylie-Transliteration:
rgyud smad grwa tshang;
rgyud smad grva tshang
Chinesische Bezeichnung
Vereinfacht:
下密院
Pinyin:
Xiamiyuan

Das Untere Tantra-Kolleg (tib. rgyud smad grwa tshang), dessen heutige Gebäude aus dem 18. Jahrhundert stammen, befindet sich in der Straße Beijing Zhonglu im Innenstadt-Stadtbezirk (auch: Thrinkönchü) der tibetischen Hauptstadt Lhasa. Das heute sechzig Mönche beherbergende Kloster liegt am unteren Lhasa-Fluss, daher sein Name.

Zu seiner Zeit war es die wichtigste tantrische Lehreinrichtung.

Es wurde 1443 von einem der Schüler Tsongkhapas aus der Gelug-Schule des tibetischen Buddhismus gegründet, dem Geistlichen Jetsün Sherab Sengge (1383–1445).

Heutige Gyüme-Zentren, darunter die Gyudmed Tantric University und die Gyudmed Tantric Monastic School befinden sich in Gurupura, Hunsur Taluk, Distrikt Mysuru, Bundesstaat Karnataka, in Südindien.

Eine der Reformen des 13. Dalai Lama Thubten Gyatsho (1876–1933) war, „das Studium an einem der beiden Tantra-Colleges für alle zur Pflicht zu machen, die einen der beiden höheren Sutra-Geshe Titel erhalten haben“. Durch seine Ausbildungsreformen mussten alle Geshe Tsogrampas und Geshe Lharampas ihre Ausbildung entweder am Unteren oder Oberen Tantra-Kolleg fortsetzen, wobei es von ihrem Herkunftsort abhing, welches Kolleg sie besuchten. In den Tantra-Kollegs werden sie Geshe Karampa genannt. Dort müssen sie mindestens ein Jahr lang studieren. Mönche studieren privat mit individuellen Lehrern. Diejenigen im Unteren Tantra-Kolleg studieren die Tantra-Textbücher, die von Gyü Sherab Sengge (1383–1445) geschrieben wurden, diejenigen im Oberen Tantra-Kolleg folgen denen von Gyüchen Künga Döndrub (1419–1486).

„The Gelukpa tantric study programme at such colleges was known for its austere strictness, and, at Gyume, was accessible only to superior monks from Ganden, Sera and Drepung.“

Das Untere Tantra-Kolleg steht seit 2007 auf der Liste der Denkmäler des Autonomen Gebiets Tibet (4-15).

Siehe auch

Literatur

  • Yang Huilin 杨辉麟 (Hrsg.): Xizang Fojiao simiao 西藏佛教寺庙. Chengdu: Sichuan renmin chibanshe 2003
  • Alexander Andre: The Temples of Lhasa——Tibetan Buddhist Architecture from the 7th to the 21st Centuries. Singapore, Serindia Publications 2005 (namsebangdzo.com)
  • N. Subramanya: Human Rights and Refugees. New Delhi 2004 (Online-Auszug)

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. auch: rgyud smad grva tshang; chin. Xiamiyuan 下密院
  2. Rekonstruktion von Kalon Techen Phagto (nach Gyume Tratsang (Memento vom 19. April 2013 im Webarchiv archive.today))
  3. chin. 北京中路
  4. xzyg.org (Memento des Originals vom 10. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. („因其位于拉萨河下游,故称下密院“)
  5. Zu dieser Institution vgl. StudyBuddhism.com: Eine kurze Geschichte von Gyüme und Gyütö, dem Unteren und dem Höheren Tantra-College & Das monastische Ausbildungssystem der Gelug im Überblick
  6. Eine kurze Geschichte von Gyüme und Gyütö, dem Unteren und dem Höheren Tantra-College (Alexander Berzin, 1991, ergänzt im September 2003, Originalversion publiziert in „Gelug Monasteries.“ Chö-Yang, Year of Tibet Edition (Dharamsala, Indien), (1991). Deutsch: Nailu Sari)
  7. Das monastische Ausbildungssystem der Gelug im Überblick (Tzenzhab Serkong Rinpoche II, übersetzt und zusammengestellt von Alexander Berzin, September 2003, Übersetzung ins Deutsche: Tara Dorn)
  8. Das monastische Ausbildungssystem der Gelug im Überblick (Tzenzhab Serkong Rinpoche II, übersetzt und zusammengestellt von Alexander Berzin, September 2003, Übersetzung ins Deutsche: Tara Dorn)
  9. archive.is: Gyume Tratsang (Memento vom 19. April 2013 im Webarchiv archive.today) – Die drei Hauptklöster der Gelug-Schule sind Ganden, Sera und Drepung.

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