Als Höhenfestpunkt (HFP) wird ein geodätischer Festpunkt bezeichnet, der speziell als Ausgangspunkt für die Höhenmessung (technisches oder Präzisions-Nivellement) dient.
Höhenfestpunkte müssen eine besonders hohe Stabilität der Vermarkung besitzen, da der Anspruch an die Genauigkeit 1 Millimeter oder kleiner ist, also etwa 5-mal höher als für Lagefestpunkte. Die Punkte des Grundlagennetzes sind deswegen auf geo- bzw. bautechnisch stabilen Orten angebracht, wie z. B. an massiv errichteten Gebäuden, die schon lange existieren und keiner Setzung mehr unterliegen. Bei den besonders wichtigen Punkten nullter Ordnung (Bezugspunkten des Grundlagennetzes) werden die Vermarkungen ausschließlich auf gewachsenem Fels und nach vorheriger geologischer Untersuchung errichtet.
Höhenfestpunkte wurden im Allgemeinen durch linienförmige Vermessung angelegt, sind aber untereinander durch Ausgleichsrechnung auch flächenhaft vernetzt. Ihre Höhen beziehen sich auf das Höhensystem der jeweiligen Landesvermessung (Höhe über NN, über Adria, über dem Pegel Genua usw.) oder einen regionalen Datumspunkt. Sie werden in der Regel auf 1 Millimeter genau angegeben.
Die wichtigsten Stabilisierungsarten sind
- Vermessungsstein
- Turmbolzen und andere Höhenbolzen an Gebäuden
- Kreuzmarke o. ä. im anstehenden Fels.
Die Höhenmarke muss einen klar ersichtlichen höchsten Punkt haben, auf dem die Nivellierlatte aufgesetzt wird.
Höhenfestpunkte werden periodisch überprüft und hinsichtlich von Höhenänderungen überwacht, was auch Erkenntnisse über geodynamische Änderungen der Erdkruste geben kann.
Eine Auswahl besonders stabiler HFP (etwa alle 50 km) bilden auch die Bezugspunkte des Schweregrundnetzes.
Literatur
- Heribert Kahmen: Vermessungskunde. Kapitel 9–11 und 19. Gruyter-Lehrbuch, Berlin 1997.
- Bernhard Heck: Rechenverfahren und Auswertemodelle der Landesvermessung. 3. Auflage. Kapitel 9 und 10; Wichmann-Verlag, Karlsruhe 2003.