Die haegeum (Hangeul 해금, Hanja 奚琴) ist eine zweisaitige koreanische Röhrenspießgeige.
Sie besteht aus einem fassförmigen hölzernen Korpus, einem Hals und aus zwei seidenen Saiten, ähnlich der chinesischen erhu. Wie bei der erhu verlaufen die Saiten zwischen Stab und Rosshaarbezug des Streichbogens. Gespielt wird sie wie die erhu auf den Knien.
Die haegeum ist außerdem mit der alten chinesischen xiqin und der heutigen chinesischen erxian verwandt, da die koreanische, wie auch die japanische Kultur, stark von der chinesischen Kultur beeinflusst wurde. In Ostafrika liegt ein weiteres Verbreitungsgebiet für Röhrenspießgeigen, die bekannteste ist die ugandische endingidi.
In der zeremoniellen koreanischen Hofmusik spielt die Kegeloboe piri die Melodie und die haegeum ergänzt zusammen mit der tiefer klingenden Streichzither ajaeng das Melodiegerüst.
Im 20. Jahrhundert wurde die sohaegeum (소해금) entwickelt. Sie ist eine modernisierte Form der haegeum. Sie kommt aus Nordkorea und wird daher überwiegend dort gespielt.