Hagenow ist der Name eines vorpommerschen briefadeliges Adelsgeschlechts, das mit Blasius Hagenow, um 1760 Pfandherr zu Lassentin, Kreis Franzburg, erstmals erscheint. Es ist nicht zu verwechseln mit dem mecklenburgischen Adelsgeschlecht von Hagenow, das gegen Ende des 16. Jahrhunderts ausstarb.

Geschichte

Der Sohn des Blasius Hagenow, Friedrich Hagenow, Gutsherr auf Engelswacht, Kreis Grimmen, erhielt am 16. Februar 1802 den Reichsadelsstand. Dessen Sohn, Dr. phil. Friedrich von Hagenow auf Nielitz, Kreis Grimmen, erhielt am 9. Dezember 1863 zu Berlin eine Preußische Namens- und Wappenmehrung als von Hagenow-Nielitz. Diese als v. Hagenowschen Erben titulierten Familienangehörigen konnten dann den Gutskomplex mit Glewitz, Langenfelde und Voigtsdorf über Generationen halten. Hauptsitz war das Rittergut Langenfelde, Gesamtumfang etwa 1169 ha Land.

Die pommerschen briefadeligen von Hagenow stellten mehrfach einflussreiche Grundbesitzer, Kommunalpolitiker und waren teils Mitglieder in dem für den Landadel so traditionsreichen Johanniterorden. Sie saßen ebenso in Kuratorien, hier des vorpommerschen Adligen Fräulein-Stiftes zu Barth.

Das Gut Langenfelde bei Grimmen konnte die Familie bis zur Bodenreform halten. Gustav von Hagenow (1878–1944) war zuletzt im Besitztum mit seinen beiden Schwestern, respektive der Erbengemeinschaft seiner Kinder aus beiden Ehen. Gustav von Hagenow-Langenfelde war von 1923 bis 1940 Mitglied des Johanniterordens.

Wappen

In Blau ein aus den Knien wachsender Geharnischter, die rechte Hand auf einen Speer stützend, dessen Helm mit offenem Visier mit drei (blau, silber, blau) Straußenfedern bestückt ist. Auf dem Helm mit blau-silbernen Decken, ebenfalls 3 (blau, silber, blau) Straußenfedern.

Personen

Literatur

Quellen

Gedruckte Quellen

Ungedruckte Quellen

Landeshauptarchiv Schwerin (LHAS)

  • LHAS 2.12-3/2 Köster und Ritterorden, Dobbertin. Nr. 248 Verzeichnis der in Urkunden gefundenen Geschlechternamen sowie Priorinnen und Klosterjungfrauen zu Dobbertin 1591–1560.
  • LHAS 3.2-3/2 Landeskloster/Klosteramt Dobbertin. Nr. 242 Verzeichnis der Jungfrauen ab 1600.

Einzelnachweise

  1. Christoph Otto von Gamm: Verzeichniß der in denen Herzogthümern Meklenburg ausgestorbenen Geschlechter, nebst Anzeige der Zeit, wann sie erloschen sind, und was sie für Wapens gehabt haben. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde, Band 11 (1846), S. 427–475, hier S. 443, Hagenow.
  2. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil B. 1942. Teil B. Adelige Häuser des seit Anfang des 15. Jahrhunderts bis zur Neuzeit nachgewiesenen deutschen Erbadels (späterer rittermäßiger Landadel, patrizischer Stadtadel, Reichsbriefadel, Landesbriefadel, Uradel und alter Adel nichtdeutschen Ursprungs, Offiziers-und Beamtenadel). In: "Der Gotha", veröffentlicht bis 1942; nachfolgeschaft in GHdA, ab 2015 in GGH. 34. Auflage. Hagenow (Briefadel). Justus Perthes, Gotha November 1941, S. 191–193 (google.de [abgerufen am 26. März 2022]).
  3. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Provinz Pommern 1939. Verzeichnis von ca. 20000 landwirtschaftlichen Betrieben von 20 ha aufwärts mit Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Gesamtgröße des Betriebes und Flächeninhalt der einzelnen Kulturen; nach amtlichen Quellen. In: H. Seeliger (Hrsg.): Letzte Ausgabe Gesamtreihe Paul Niekammer. 9. Auflage. Band I f. Ausgabe Pommern. Kreis Grimmen, Reprint Klaus. - D. Becker Potsdam. Verlag von Niekammer’s Adreßbüchern GmbH, Leipzig 1939, S. 25 (google.de [abgerufen am 26. März 2022]).
  4. Alphabetischer Nachweis (Adressbuch) des in den Preussischen Staaten mit Rittergütern angesessenen Adels. In: Karl Friedrich Rauer (Hrsg.): Matrikel/ GAB. Selbstverlag, Berlin November 1857, S. 83 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 26. März 2022]).
  5. Wilhelm Spuhn: Mitglieder-Verzeichniss des Corps Hansea zu Bonn 1849–1892. In: MV. Ehrenmitglieder der Hansea, Nr. 132. Selbstverlag, Bonn, Crefeld 11. Juli 1892, S. 24 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 26. März 2022]).
  6. Hand- u. Adressbuch der Geschlechtsverbände und Stiftungen. In: Emil von Maltitz (Hrsg.): Handbuch für den Deutschen Adel. Bearbeitet in zwei Abt(h)eilungen. Nachträge in (II.), Klöster und Stifter. 1. Barth. Mitscher & Röstell, Berlin 1892, S. 209 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 26. März 2022]).
  7. Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. In: Ernst Heinrich Kneschke im Verein mit mehreren Historikern (Hrsg.): Genealogie-Standardwerk. Band 4, (Graffen - Kalau v. Kalheim). H. Hagenow. Friedrich Voigt, Leipzig 1863, S. 149 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 26. März 2022]).
  8. Angela Pfennig: Gartenbau in Barth. In: Stadt Barth, Vineta-Museum, Melanie Ehler (Hrsg.): Fürstliche Garten(t)räume. Schlösser und Gärten in Mecklenburg und Vorpommern. Online-Res. Auflage. Katalog zur gleichnamigen Sonderausstellung (27. Juni - 28. September 2003) im Vineta-Museum Barth. Lukas Verlag, Berlin 2003, ISBN 978-3-936872-05-7, S. 152 (google.de [abgerufen am 24. September 2022]).
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