Die Hammerschlagseismik ist eine Methode der Seismik mit geringem technischen Aufwand. Sie dient zur Untersuchung bodennaher Schichtungen im Untergrund, hat aber nur eine begrenzte Reichweite.

Die mit einem schweren Schlaghammer oder mit Fallgewichten ausgelösten Erschütterungen des Bodens werden von den unterirdischen Schichtungen abgelenkt (refraktiert) bzw. von markanten Schichtgrenzen zurückgeworfen (reflektiert). An der Erdoberfläche werden diese Quer- und Stoßwellen von Geophonen aufgenommen, die flächen- oder profilartig ausgelegt wurden. Die Registrierungen werden durch elektrische Kabel zu einer Messzentrale weitergeleitet, aufgezeichnet und mit Computerprogrammen analysiert.

Wichtige Anwendungen sind zum Beispiel die Tiefenmessung von Gletschern und die Felsmutung unter Sedimenten oder Schutthalden. Der Schlaghammer muss ein Mindestgewicht von einigen Kilogramm haben und löst gleichzeitig die Zeitmessung aus, was an den Geofonen eine einfache Registrierung der Laufzeiten ermöglicht. An den ausgelegten Geofonen treffen bei kurzen Distanzen als erstes die direkten Wellen ein, sie können aber an den äußeren Profilpunkten und bei größeren Eis- bzw. Sediment-Tiefen von den refraktierten Wellen überholt werden. Denn letztere laufen umso schneller, je kompakter das Gestein mit der Tiefe wird.

Neben der einfachen Ausrüstung ist ein weiterer Vorteil der Methode, dass sie bereits am Feld mittels Laufzeitdiagrammen eine einfache Auswertung nach dem Prinzip der Refraktionsseismik ermöglicht.

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