Hans-Dieter Neidel (* 24. März 1939 in Stendal) ist ein ehemaliger deutscher Boxer. Er gehörte der Box-Nationalmannschaft der DDR von 1957 bis zu seinem Karriere-Ende 1964 an.

Werdegang

Seinen größten sportlichen Erfolg feierte Neidel 1961 bei den Box-Europameisterschaften in Belgrad. Als erster Boxer des SC Traktor Schwerin stand er dort im Finale einer internationalen Meisterschaft. Der Halbmittelgewichtler musste sich dort aber Boris Nikolajewitsch Lagutin aus der Sowjetunion durch K. o. in der dritten Runde geschlagen geben. Darüber hinaus war Neidel 1957, 1959, 1960 DDR-Mannschaftsmeister mit dem SC Traktor Schwerin. Als Einzelboxer errang er im Halbmittelgewicht 1963 die Vizemeisterschaft, 1961 die Bronzemedaille bei DDR-Meisterschaften. Schon 1956 hatte er den DDR-Juniorenmeistertitel für Einheit Stendal im Halbweltergewicht gewonnen, 1957 wurde er DDR-Juniorenmeister im Weltergewicht für Lok Stendal. 1961 erhielt er die DDR-Sport-Auszeichnung Meister des Sports. Neidel bestritt in seiner internationalen Box-Karriere 59 Kämpfe, gewann davon 49, verlor 10. In seiner Gesamtbilanz als Boxer bestritt er 186 Kämpfe, gewann 161, verlor 21, vier Kämpfe gingen unentschieden aus.

Neidel war nach seinem Rücktritt vom aktiven Boxsport als Übungsleiter beim SC Traktor Schwerin und als Ringrichter tätig. Er übte auch wieder seinen Lehrberuf als Schornsteinfeger in Ostberlin aus. Ende Februar 1987 flüchtete er in die Bundesrepublik Deutschland und lebt seitdem in Minden.

Einzelnachweise

  1. Neidels längster Kampf (Mindener Tageblatt vom 23. Juli 2011)
  2. Ein Boxer wird zum ewig Unangepassten (Stendaler Volksstimme vom 12. August 2011)
  3. Einfach in den Interzonenzug eingestiegen (Stendaler Volksstimme vom 10. Dezember 2013)
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