Hans Hesse, genannt der Ältere (d. Ä.), auch Meister Hans genannt, war ein Bildhauer, der im spätmittelalterlichen Braunschweig, am Ende des 14. Jahrhunderts, nachgewiesen werden kann. Seine genauen Lebensdaten sind unbekannt.
Leben und Werk
Es wird vermutet, dass Hans Hesse der Ältere (d. Ä.) der Vater von Hans Hesse dem Jüngeren (d. J.) ist. Auch er ist in Braunschweig nachweisbar, seine Lebensdaten sind unbekannt.
Hans Hesse d. Ä. soll 1396 zusammen mit einem Steinmetz namens Fynian am von 1380 bis 1386 erbauten Altstadtrathaus im historischen Weichbild Altstadt in Braunschweig tätig gewesen sein. Fynian soll an einem Wappenschild am Nordflügel gearbeitet haben, während Meister Hans(e) ein „belde“ – wohl eine Madonnenfigur – am Ostgiebel gefertigt hat. Die fast lebensgroße Madonna hat eine Blätterkrone auf dem Kopf und auf dem linken Arm das Jesuskind, das in einem Buch liest. Die Madonna hält zudem ein geschlossenes Buch in ihrer Rechten. Meister Hanse erhielt „vor dat belde“ 6½ ft.
Weitere Werke Hans Hesses d. Ä. sind bisher nicht bekannt.
Literatur
- Hesse, Hans. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 16: Hansen–Heubach. E. A. Seemann, Leipzig 1923, S. 590.
- Ingrid Münch: Hans Hesse (d.Ä.) (auch Meister Hans). In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon – 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 296.
- Matthias Ohm: Das Braunschweiger Altstadtrathaus. (= Braunschweiger Werkstücke. Band 106) Hahn, Hannover 2002, ISBN 3-7752-8800-7, S. 131–132.
Einzelnachweise
- ↑ Johannes Zahlten: Hans Hesse (d.J.). In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon – 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 296–297.
- ↑ Matthias Ohm: Das Braunschweiger Altstadtrathaus. S. 132.