Hans Ferdinand Kern (* 20. Mai 1943 in Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Kartograph. Er war einer der ersten Kartographen, die thematische Karten automatisch erzeugt haben, und damit einer der Wegbereiter der Digitalisierung in der Kartographie.

Leben und Wirken

Hans Kern wurde 1943 als erster von fünf Söhnen des Pathologen Hans Georg Paul Kern und Ursula Anna Kern geboren. Er legte im Jahr 1963 das Abitur am Arndt-Gymnasium Dahlem in Berlin ab. Von 1963 bis 1969 studierte er Mathematik an der Freien Universität Berlin. Das Studium schloss er als Diplom-Mathematiker ab. An derselben Universität studierte er von 1969 bis 1971 Geographie und Kartographie. Von 1969 bis 1971 war Kern wissenschaftlicher Tutor am Mathematischen Institut der Freien Universität Berlin. An derselben Universität war er von 1971 bis 1976 wissenschaftlicher Assistent am Geographischen Institut.

Von 1976 bis 1981 war Kern wissenschaftlicher Angestellter am Geographischen Institut der Universität Karlsruhe. Anschließend wurde Kern zum Professor im Fachbereich Vermessungswesen und Kartographie der Hochschule Karlsruhe ernannt und lehrte dort bis zu seiner Pensionierung 2008.

Von 1989 bis 1994 leitete Kern 15 Kartographie-Vorführungstage zur Präsentation neuer Soft- und Hardware in Karlsruhe und von 1990 bis 1995 das Muskar-Labor (Mustererkennung in der Kartographie) an der Hochschule Karlsruhe.

Von 1999 bis 2011 war Kern Vorsitzender der Sektion Karlsruhe der Deutschen Gesellschaft für Kartographie.

Im Rahmen von internationalen Kongressen und Vortragstätigkeiten stellte Kern zwischen 1977 und 2003 seine wissenschaftlichen Arbeiten in Köln, Bern (Schweiz), Harvard (USA), Maryland (USA), Den Haag (Niederlande), Tokyo (Japan), Peking (China), Budapest (Ungarn), Morelia (Mexiko), Barcelona (Spanien), Santiago de Chile (Chile) und Havanna (Kuba) vor.

Forschungsschwerpunkte

Seine Forschungsschwerpunkte sind rechnergestützt hergestellte thematische Karten im Vektorformat, Digitalisierung, Verkehrsstärkenkarten, Schummerung, Mustererkennung, Postscript, kartenverwandte Darstellungen, Geodateninfrastruktur.

Zusammen mit Karin Schulz hat er ein Programm zur automatisierten Herstellung thematischer Karten nach dem Diagrammprinzip (Thekar) entwickelt.

Veröffentlichungen (Auswahl)

Wissenschaftliche Artikel
  • mit Volker von Nathusius: Dynamische, interaktive Thematische Kartographie in Webmapping-Applikationen. In: Kartographische Nachrichten (Journal of Cartography and Geographic Information), Heft 4/2010. S. 194.
  • Konstruktion von Kartenverwandten Darstellungen mit Standard-DTP-Programmen. In: Papers in Honour of the 65th Birthday of Prof. István Klinghammer, Studia Cartologica 13, Eötvös Loránd University, 2006.
Kartenbeiträge
  • Karte 3 und 4 in: Boesler, Klaus-Achim Finanzkraft, Infrastrukturausstattung und Verwaltungsgebietsstruktur. In: Tagungsbericht und wissenschaftliche Abhandlungen / Deutscher Geographentag Erlangen-Nürnberg: 1. - 4. Juni 1971 / im Auftr. d. Zentralverb. d. Dt. Geographen hrsg. von Peter Schöller u. Herbert Liedtke.
Herausgeberschaften
  • mit Deutsche Gesellschaft für Kartographie Sektion Karlsruhe. 50 Jahre Sektion Karlsruhe Der Deutschen Gesellschaft für Kartographie e. V: Festschrift. Karlsruhe: Fachhochschule Karlsruhe - Hochschule für Technik, Fachbereich Geoinformationswesen, 2004, ISBN 978-3-890-63018-2.
  • mit Christian Herrmann, Udo Bartel und Fachhochschule Karlsruhe Fachbereich Vermessungswesen und Kartographie. Kartenverwandte Darstellungen, Werkstattberichte. Karlsruhe: Fachhochschule, Fachbereich Vermessungswesen u. Kartographie, 1986, ISBN 978-3-890-63003-8.
  • mit Peter Mesenburg. Kartographie Im Mittelalter: Eine Analytische Betrachtung Zum Informationsgehalt der Portulankarte des Petrus Roselli aus dem Jahre 1449. Karlsruhe: Fachhochschule Karlsruhe, Fachbereich Vermessungswesen und Kartographie, 1989, ISBN 978-3-890-63600-9.
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