Hans Sohnle (* 17. September 1895 in Beeskow; † 24. März 1976 in München) war ein deutscher Filmarchitekt.

Leben und Wirken

Sohnle hatte eine eineinhalbjährige Tischlerlehre durchlaufen und in Berlin die Kunstgewerbeschule besucht, ehe er zu Beginn des Ersten Weltkriegs eingezogen wurde und als Beobachtungsposten in einem Fesselballon diente. Kurz vor Kriegsende wurde er ins Zivilleben entlassen und stieß im September 1918 zum Film. Sohnle erhielt augenblicklich von einer kleinen Produktionsfirma den Posten eines Chefarchitekten.

In den ersten Jahren seiner Filmtätigkeit arbeitete Sohnle vor allem an den Inszenierungen Carl Froelichs. 1923 tat er sich mit dem Kollegen Otto Erdmann zusammen, einem filmischen Novizen. Das Gespann Sohnle & Erdmann kooperierte die folgenden anderthalb Jahrzehnte bei allen Arbeiten. Neben einer Fülle belangloser Unterhaltungsproduktionen gestalteten beide Filmarchitekten zum Jahresbeginn 1925 auch die Bauten zu G. W. Pabsts berühmtem Drama aus der Inflationszeit Die freudlose Gasse.

1938 trennten sich Sohnle und Erdmann wieder. Hans Sohnle ließ sich in München nieder und arbeitete während des Zweiten Weltkriegs vor allem für die Bavaria Film. Auch nach dem Krieg entwarf er die Bauten für Münchner Filmproduktionen, anfänglich meist in Zusammenarbeit mit dem Kollegen Fritz Lück. 1964 zog sich Sohnle, der jahrelang Erster Vorsitzender des Clubs Deutscher Filmarchitekten gewesen war, ins Privatleben zurück.

Filmografie

Literatur

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 381.
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