Harald Diem (* 8. August 1913 in Stuttgart; † 28. November 1941 bei Orjol) war ein deutscher evangelischer Theologe.
Diem war ein Sohn des Küfermeisters Carl Diem und dessen Frau Martha geb. Schickler. Sein älterer Bruder Hermann Diem wurde ebenfalls Pfarrer und Theologe.
Diem besuchte das Eberhard-Ludwigs-Gymnasiums in Stuttgart und von 1927 bis 1931 die Seminare in Maulbronn und Blaubeuren. Anschließend studierte er Evangelische Theologie in Tübingen (als Stipendiat im Evangelischen Stift) und an der Universität Bonn, wo Karl Barth sein Lehrer war. Unter seinem Einfluss schloss Diem sich der Bekennenden Kirche an. Nach dem Ersten Theologischen Examen im Frühjahr 1935 leistete er sein Vikariat in Baiersbronn, Freudenstadt und Ludwigsburg ab. 1938 wurde er aufgrund einer von Hanns Rückert betreuten Dissertation über Gesetz und Evangelium in Luthers Lehre von den zwei Reichen, untersucht von seinem Verständnis der Bergpredigt aus in Tübingen zum Dr. theol. promoviert. Mit dieser Untersuchung prägte er den Begriff Zwei-Reiche-Lehre. Im September 1938 wurde Diem Pfarrverweser und später Pfarrer in Talheim in der Nähe von Tübingen.
Diem wurde Anfang 1940 zum Kriegsdienst einberufen. Er fiel im Herbst 1941 mit 28 Jahren während der Schlacht um Moskau.
Literatur
- Renate Brandt: Hermann Diem (1900–1975) und Harald Diem (1913–1941). In: Rainer Lächele, Jörg Thierfelder (Hrsg.): Wir konnten uns nicht entziehen. 30 Porträts zu Kirche und Nationalsozialismus in Württemberg. Stuttgart 1998, S. 481–504.
- Martin Honecker: Diem, Harald. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 34, Bautz, Nordhausen 2013, ISBN 978-3-88309-766-4, Sp. 233–237.