Der Begriff Haube oder Holle bezeichnet in der Ornithologie einen aufrichtbaren Federschopf auf dem Kopf von Vögeln. Die Haube ist eine Sonderbildung der Feder. Die Haubenfedern sind umgebildete Scheitelfedern.

Ein Saisondimorphismus des Kleides, d. h. ein periodischer Wechsel zwischen Pracht- und Ruhekleid, ist bei Vögeln weit verbreitet. Manche Arten tragen daher nur in ihrem Prachtkleid eine Haube, etwa der Haubentaucher. Die Haube kann sowohl bei Weibchen als auch bei Männchen vorkommen. Sie kann herabhängend (z. B. bei der Reiherente), zweizipflig, kronenähnlich (z. B. bei der Harpyie), fächerförmig aufrichtbar (z. B. beim Wiedehopf), zweigeteilt (z. B. beim Haubentaucher) oder mit dachartig gebogenen Fahnen (z. B. beim Inka-Kakadu) ausgebildet sein.

Rassetaubenzucht

In der Rassetaubenzucht unterscheidet man verschiedene haubenförmige Federstrukturen.

Die Spitzhaube oder Spitzkappe ist charakteristisch für einige Farbentauben und Mövchen. Bei dieser Gefiederbildung enden die aufwärts wachsenden Federn des Hinterhalses und des Nackens am Hinterkopf in einer aufrechten, nach oben spitz zusammenlaufenden Haube.

Die Rundhaube umgibt bogenförmig den Hinterkopf und reicht bis an die Augen heran. Muschel-, Quer- und Schaufelhauben schließen zu beiden Seiten der Gehörgänge mit einem Federwirbel, der Rosette, ab. Sie sind typische Rassenmerkmale verschiedener Farben- und Trommeltauben.

Rassegeflügelzucht

Auch in der Rassegeflügelzucht sind verschiedene haubenförmige Federstrukturen vorhanden.

Literatur

  • Hans-Hainer Bergmann: Die Biologie des Vogels. AULA-Verlag, Wiesbaden 1987, ISBN 3-89104-447-X.
  • Wolf-Dieter Busching, mit Beitr. von Manfred Niecke und Karsten Neumann: Handbuch der Gefiederkunde europäischer Vögel. Band 1, AULA-Verlag, Wiesbaden 1997, ISBN 3-89104-570-0.
  • Kurt Vogel: Die Taube. Berlin 1984, S. 30 f.
  • Joachim Schütte: Handbuch der Taubenrassen. Die Taubenrassen der Welt. 1994, ISBN 978-3980150446.
  • HK-Verlag (Hrsg.): Tauben Lexikon, abgerufen am 12. Februar 2013.
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