Hedwig ab Burghalden steht für die Wehrhaftigkeit der Zürcherinnen im Jahr 1292. Über ihre Person ist so gut wie nichts bekannt, einzig eine Brunnenfigur von Gustav Siber aus dem Jahr 1912 erinnert an sie.

Die geharnischten Frauen

Im Jahre 1292 zog der österreichische Herzog Albrecht I. von Habsburg mit einem starken Heer vor die Stadt, um sie wieder unter seine Herrschaft zu zwingen. Die Zürcher hatten kurz vorher in einem Gefecht bei Winterthur viele tapfere Bürger verloren. Albrecht hoffte darum, die Stadt ohne grosse Mühe erobern zu können. Er lagerte mit seinem Heere an der Spanweid am Abhang des Zürichbergs. Die Gefahr war gross: Niemand hatte an eine Belagerung gedacht, und es fehlte an Kriegern.

In dieser Not entschlossen sich die Frauen, Harnische anzuziehen. Auf dem Münsterhof versammelten sie sich und traten, mit Schild und Speer versehen, in Reih und Glied. Dann schritt der Zug zum Klang der Trommeln und Pfeifen über die obere und untere Brücke die Strehlgasse hinauf auf den Lindenhof. Hedwig ab Burghalden war die Anführerin. Sie stellten sich an die Brüstung und schwangen laut schreiend ihre Waffen gegen den Feind, um ihm zu zeigen, dass sie sich nicht fürchteten.

Herzog Albrecht beobachtete von seinem Lager aus, was auf dem Lindenhof vorging. Er glaubte, es sei viel Kriegsvolk in der Stadt. Da er aber für eine lange Belagerung nicht gerüstet war und lieber die Freundschaft der wohlgerüsteten Stadt zu gewinnen suchte, schloss er Frieden und zog mit seinem Heer nach Winterthur zurück. Zürich war durch seine mutigen und entschlossenen Frauen und Töchter gerettet worden.

Brunnenfigur auf dem Lindenhof in Zürich

Am Ort der Kaiserpfalz in Zürich auf dem heutigen Lindenhof steht Hedwig ab Burghalden im Harnisch und bewaffnet als Brunnenfigur. Auf einem Haus in der Altstadt ist sie als Fresko festgehalten.

Ehrung

Hedwig ab Burghalden wurde im Jahr 2001 anlässlich der jährlichen Frauenehrung am Sechseläuten von der Gesellschaft zu Fraumünster geehrt.

Literatur

  • Walter Oberholzer: Heimatkunde der Stadt Zürich., Verlag Schul- und Büromaterialverwaltung, Zürich 1969, S. 12.
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