Rosmarin-Seidelbast

Rosmarin-Seidelbast (Daphne cneorum)

Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Malvenartige (Malvales)
Familie: Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae)
Gattung: Seidelbast (Daphne)
Art: Rosmarin-Seidelbast
Wissenschaftlicher Name
Daphne cneorum
L.

Der Rosmarin-Seidelbast (Daphne cneorum), auch Flaum-Steinröslein genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Seidelbast (Daphne) innerhalb der Familie der Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae).

Trivialnamen

Weitere Trivialnamen sind Flaum-Seidelbast, Heide-Steinröslein, Duft-Seidelbast, Heideröschen, Reckhölderle, Tenderich (Niederösterreich), Gamsveigerl (Obersteiermark) und Fluhröschen (Schweiz), sowie Bergnägele (Bayern bei Kirchheim), Jungfernmorgenbleam (Siebenbürgen), Leinstaude, Steinröschen (Schwaben) und Wielandsbeeren (Graubünden bei Davos).

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Der Rosmarin-Seidelbast ist eine verholzende Pflanze, wächst als Kleinstrauch (Nanophanerophyt) und erreicht eine Wuchshöhe von 5 bis 30 Zentimetern. Die Rinde der Zweige ist anliegend grau behaart.

Die Laubblätter sind sitzend und wechselständig angeordnet, an den Zweigenden schopfig gehäuft. Die kahlen, immergrünen, ledrigen Blattspreiten sind bei einer Länge von 1 bis 2 Zentimetern sowie einer Breite von 3 bis 5 Millimetern länglich bis spatelförmig. Die Blattoberseite ist dunkelgrün und die -unterseite bläulich.

Generative Merkmale

Die Blüten stehen zu mehreren in endständigen Köpfen zusammen. Die stark nach Nelken duftenden, zwittrigen Blüten sind vierzählig. Das Perigon ist rosafarben; die Perigonröhre ist außen dicht anliegend behaart. Die Blütezeit reicht von März bis Mai, ist aber in Mitteleuropa eher mit Mai und Juni anzusetzen.

Die Steinfrüchte sind bläulich gelb oder rötlich und beginnen ab August zu reifen.

Chromosomenzahl

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet umfasst die Gebirge Mittel- und Südeuropas von den Pyrenäen bis zum Balkan sowie in östlicher Richtung bis zur Ukraine. Der Rosmarin-Seidelbast ist in Österreich zerstreut bis selten in den Bundesländern Burgenland, Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Kärnten von der collinen bis montanen Höhenstufe verbreitet.

Die kalkliebende Pflanze bevorzugt als Standort Kiefernwälder, Trockenrasen und Felsflure. Sie ist eine Charakterart der Ordnung Erico-Pinetalia, kommt aber auch in Gesellschaften der Klasse Festuco-Brometea vor.

Nutzung

Der Rosmarin-Seidelbast wird in Steingärten als Zierpflanze verwendet.

Giftigkeit

Der Rosmarin-Seidelbast ist durch den Gehalt an Daphnetoxin stark giftig.

Literatur

  • Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
  • Bruno P. Kremer: Strauchgehölze. Erkennen und Bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2002, ISBN 3-576-11478-5.
  • M. Schön: Forstwirtschaft und Gefäßpflanzen der Roten Liste. Arten – Standorte – Flächennutzung. 2. Aufl., 1998, ISBN 3-89675-375-4

Einzelnachweise

  1. Carl Jessen, Die deutschen Volksnamen der Pflanzen, Verlag von Philipp Cohen Hannover 1882, Seite 129.
  2. 1 2 3 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 660–661.
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Wiktionary: Rosmarin-Seidelbast – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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