Das Heinrich-Heine-Denkmal in den Wallanlagen von Frankfurt am Main, 1913 errichtet, war seinerzeit das erste repräsentative Monument für den 1856 verstorbenen Dichter Heinrich Heine in Deutschland und ist heute das einzige, das den Terror der NS-Zeit und den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstanden hat.
Die von dem Bildhauer Georg Kolbe geschaffene Bronzeplastik eines weit ausschreitenden jungen Mannes und einer zu seinen Füßen sitzenden jungen Frau ist eine Allegorie auf die Jugendlichkeit und Leichtigkeit der Heineschen Lyrik. Die Figurengruppe, ein typisches Werk des Jugendstils, steht auf einem Sockel aus Muschelkalkstein, an dem ein ebenfalls von Kolbe gestaltetes Bronzerelief mit dem Profilbild und dem Namen des Dichters angebracht ist. Wie alle Heine-Denkmäler in Deutschland wurde auch die Frankfurter Plastik 1933 von den Nationalsozialisten gestürzt.
Das Mädchen und der Jüngling wurden geborgen. Nach ihrer Restaurierung blieben sie die Zeit des Nationalsozialismus über im Städel. Zur Tarnung war die Skulptur unter dem unverfänglichen Titel Frühlingslied im Garten des Museums aufgestellt.
1947 wurden sie in der Taunusanlage wiederrichtet und mit neuem Sockel sowie neu geschaffener Bildnis-Plakette ausgestattet.
Im September 2023 wurde das Denkmal wieder in die Nähe seines ursprünglichen Aufstellungsorts in der Friedberger Anlage versetzt. Das Denkmal steht unter Denkmalschutz.
Siehe auch
Literatur
- Björn Wissenbach: Heine vor Ort. Geliebt und gehasst – Das Denkmal für Heinrich Heine in Frankfurt, Herausgeber: Initiative 9. November e.V., Frankfurt 2023