Heinrich Dittlinger (* um 1440; † zwischen Ostern 1478 und 1479) war ein Berner Ratsherr und Chronist.
Leben
Heinrich Dittlinger stammte aus der Berner Notabelnfamilie Dittlinger. Er war ab 1463 Mitglied des Grossen Rates, 1466 «verzeigte» er seinen Udel (von althochdeutsch uodal ‚Besitz‘). 1474 erscheint er erstmals im Rodel der Gesellschaft zu Mittellöwen und wurde Mitglied des Kleinen Rats. Ein Jahr später war er an der Erstürmung der Feste Les Clées in Orbe beteiligt. 1478 erhielt er die Vogtei Oltigen zur Verwaltung, verstarb jedoch kurz darauf. 1479 erscheint er nicht mehr im Osterbuch (Wahlergebnisliste).
Gemeinsam mit Bendicht Tschachtlan verfasste Dittlinger 1470 die sogenannte Tschachtlanchronik.
Literatur
- Vinzenz Bartlome: Die Bilder der Tschachtlan/Dittlinger-Chronik : Verzeichnis und Beschreibungen der Abbildungen. In: Tschachtlans Bilderchronik. Luzern 1988, Kommentarband, S. 85–138.
- Claudia Engler: Dittlinger. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Paul Wäber: Die Blütezeit der Familie Dittlinger. In: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, Nr. 22 (1926), S. 65–112. doi:10.5169/seals-187531
- Urs Martin Zahnd: Die Bildungsverhältnisse in den bernischen Ratsgeschlechtern im ausgehenden Mittelalter. Verbreitung, Charakter und Funktion der Bildung in der politischen Führungsschicht einer spätmittelalterlichen Stadt. Bern 1979, S. 147–148.
- Alfred Zesiger: Die Stube zum roten/guldinen Mittlen-Löüwen. Ein Rückblick auf die Geschichte der ersten fünf Jahrhunderte. Zur Einweihung der neuen Zunftstube im Falken am 10. März 1908. K. J. Wyss, Bern 1908, S. 137.
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