Graf Heinrich Ferdinand zu Ysenburg und Büdingen in Philippseich (* 15. Oktober 1770 in Schloss Philippseich; † 27. Dezember 1838 in Wächtersbach) war Offizier und Abgeordneter sowohl in der Kurhessischen Ständeversammlung als auch in den Landständen des Großherzogtums Hessen.
Familie
Sein Vater war Graf Christian Karl zu Ysenburg und Büdingen in Philippseich (1732–1779), die Mutter Prinzessin Constantina Sophie von Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1733–1776).
Verheiratet war Heinrich Ferdinand mit Gräfin Amalie Isabelle Sidonie zu Bentheim-Tecklenburg-Rheda (* 6. Dezember 1768 in Rheda; † 6. Dezember 1822 in Schloss Philippseich). Aus dieser Ehe gingen hervor:
- Georg Kasimir Friedrich Ludwig zu Ysenburg und Büdingen in Philippseich (1794–1875), Generalleutnant, Abgeordneter
- Karl Ludwig Heinrich Ernst zu Ysenburg und Büdingen in Philippseich (1796–1863)
- Luise Charlotte Philippine Ferdinande zu Ysenburg und Büdingen (1798–1877), heiratete 1823 Adolf zu Ysenburg und Büdingen in Wächtersbach (1795–1859), Standesherr
- Vollrath Friedrich zu Ysenburg und Büdingen in Philippseich (1800–1864)
- Luise Emilie zu Ysenburg und Büdingen in Philippseich (1805–1868), Stiftsdame in Fulda
- Wilhelm Heinrich Ferdinand zu Ysenburg und Büdingen in Philippseich (1806–1866), großherzoglich hessischer Generalmajor und Obersthofmarschall
Wirken
Heinrich Ferdinand besuchte 1779 die Militärakademie in Stuttgart. Anschließend begann er eine Militärkarriere, zunächst in der Kaiserlichen Armee als Leutnant, später in einem kurpfälzischen Grenadier-Regiment in Mannheim. 1791 verließ er den aktiven Militärdienst. Später hatte er den Titel eines Königlich Bayerischen Generallieutenant à la suite.
Zwischen 1794 und 1800 entstand unter seiner Leitung der Neubau des Schlosses Philippseich.
1830 war er Mitglied der konstituierenden Kurhessischen Ständeversammlung, die die Kurhessische Verfassung von 1831 verabschiedete. Anschließend war er Mitglied der ersten kurhessischen Ständeversammlung, die aufgrund dieser Verfassung zusammentrat. In beiden Fällen nahm er als Vertreter der Standesherren teil.
Ab 1832 war er auf Lebenszeit berufenes Mitglied der Ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen.
Nach seinem Tod in Wächtersbach wurde er in Dreieich-Götzenhain (Philippseich) bestattet.
Siehe auch
Literatur
- Ewald Grothe (Hrsg.): Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlungen 1830–1866. (=Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 13 = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 43). Historische Kommission für Hessen, Marburg 2016, ISBN 978-3-942225-33-5, Nr. KSV-520.
- Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen Bd. 48, 7. Elwert, Marburg 1996. ISBN 3-7708-1071-6
- Philipp Losch: Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlung 1830–1866. Elwert, Marburg 1909, S. 61.
- Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 = Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission NF Bd. 29. Hessische Historische Kommission Darmstadt, Darmstadt 2008. ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 1012
- Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln NF 17. Klostermann, Frankfurt am Main 1998, Tafel 65.
Weblinks
- Ysenburg und Büdingen in Philippseich, Heinrich Ferdinand Graf zu. In: LAGIS: Hessische Biografie; Stand: 15. April 2021.
Anmerkungen
- ↑ Vermutlich handelte es sich um das Kurpfalzbayerische 3. Grenadier-Regiment von 1790/1, Ysenburg.
Einzelnachweise
- ↑ Hessische Biografie.
- ↑ Hessische Biografie.
- ↑ Hessische Biografie.
- ↑ Ernennung in Beziehung auf den Landtag. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 93 vom 9. November 1832, S. 873.
- ↑ Hessische Biografie.