Heinrich Friedrich Brehmer (geläufiger Name Friedrich Brehmer, * 25. November 1815 in Hannover; † 1. Januar 1889 ebenda) war ein deutscher Medailleur, Münzgraveur und Goldschmied und das führende Mitglied des Hannoverschen Künstlervereins.

Leben

Heinrich Brehmer war der Sohn eines königlich hannoveranischen Münzarbeiters. Nach einer Lehre als Goldschmied war er von 1834 bis 1847 in Paris bei Augustin-Alexandre Dumont und Étienne-Jules Ramey beschäftigt. Doch schon in dieser Zeit war er – anfangs als freier Mitarbeiter – ab 1846 unter anderem für die Münze Hannover (Prägestätte) tätig. Ebenfalls im Jahr 1846 trat Brehmer dem Hannoverschen Künstlerverein bei, war von 1862 bis 1870 einer der Geschäftsführer dieser Künstlervereinigung. Er war hier vor allem mit dem Maler Edmund Koken befreundet.

In Hannover fertigte Brehmer ab 1848 die Prägestempel für fast alle Münzen des Königreichs Hannover an.

Für seine Porträts der Landesherren Ernst August und Georg V. verlieh ihm Georg 1857 die Goldene Ehrenmedaille für Kunst und Wissenschaft.

1864 erhielt Brehmer eine Festanstellung an der königlichen Münze bei einem Festgehalt von 800 Talern. Sein hervorragender Ruf, vor allem als Porträtist, war bis über die Landesgrenzen bekannt und verschaffte der Münze Hannover viele Aufträge benachbarter Staaten. So gestaltete Brehmer unter anderem Münzen für das Herzogtum Braunschweig (ab 1864), für die Stadt Bremen (unter anderem den Börsentaler von 1864), die Stadt Hamburg (jährlich 2000 Dukaten), das Großherzogtum Oldenburg und das Fürstentum Schaumburg-Lippe. Daneben schuf er zahlreiche hochkünstlerische Medaillen zu den unterschiedlichsten Anlässen.

1878 trat Brehmer in den Ruhestand.

Grabmal

Heinrich Bremers Grabmal mit einer von dem Bildhauer Wilhelm Engelhard geschaffenen Büste findet sich in Hannover auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Abteilung 40R, Grabnummer 24.

Brehmer-Abend

Heinrich Brehmer hinterließ dem Hannoverschen Künstlerverein 6000 Goldmark aus seinem Vermögen. Der jährlich zum Geburtstag des Künstlers am 25. November mit dem sogenannten „feuchten Gedeck“ gefeierte „Brehmer-Abend“ des Vereins geht auf diese Hinterlassenschaft zurück.

Werke (Auswahl)

Brehmers Werke finden sich vor allem Suermondt-Ludwig-Museum sowie im Heimatmuseum der Burg Frankenberg in Aachen, in der Hamburger Kunsthalle sowie in Hannover im Niedersächsischen Landesmuseum sowie im Museum August Kestner.

Brehmers Porträt des Königs von Hannover zierte ab 1847 die Goldene Ehrenmedaille für Kunst und Wissenschaft.

Brehmer schuf Münzen und Medaillen im spätklassizistischen Stil von Personen aus Kultur und Wissenschaft, darunter

Er schuf einige Porträtreliefs auf dem Stadtfriedhof Engesohde:

Literatur

Commons: Friedrich Brehmer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Davon abweichend wurde in der Datenbank der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Bibliothek (s.d., Stand: 11. Juli 2016) das Todesdatum 2. Januar 1889 angegeben.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Brehmer, Heinrich Friedrich in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek (GWLB), zuletzt abgerufen am 11. Juli 2016.
  2. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Hugo Thielen: Brehmer, Heinrich Friedrich. In: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 70. u.ö. (books.google.de).
  3. Karin van Schwartzenberg (Verantw.): Ehrengräber und Gräber bedeutender Persönlichkeiten auf dem Stadtfriedhof Engesohde. Faltblatt DIN A3 mit Übersichtsskizze, hrsg. von der Landeshauptstadt Hannover, Der Oberbürgermeister, Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Bereich Städtische Friedhöfe, Sachgebiet Verwaltung und Kundendienst, Hannover, 2012.
  4. Franz Rudolf Zankl: Ehrenmedaille für Kunst und Wissenschaft. In: Hannover Archiv. Blatt K 34.
  5. Bild
  6. Bild (Memento vom 26. Februar 2015 im Internet Archive)
  7. Bild
  8. Stefan Krmnicek, Marius Gaidys: Gelehrtenbilder. Altertumswissenschaftler auf Medaillen des 19. Jahrhunderts. Begleitband zur online-Ausstellung im Digitalen Münzkabinett des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Tübingen (= Von Krösus bis zu König Wilhelm. Neue Serie, Band 3). Universitätsbibliothek Tübingen, Tübingen 2020, S. 82 f. (online).
  9. Hugo Thielen: Koken, Johann Edmund Gottfried. In: Hannoversches Biographisches Lexikon. S. 207 (books.google.de).
  10. Hugo Thielen: Bandel, Joseph Ernst von. In: Hannoversches Biographisches Lexikon. S. 38 (books.google.de).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.