Heinrich Julius Kämmel (* 17. Februar 1813 in Saalendorf; † 24. September 1881 in Zittau) war ein deutscher Gymnasiallehrer.
Biographie
Kämmel war ein Sohn des Faktors Carl Gottlieb Kämmel. Er studierte 1833 bis 1837 Philologie- und Geschichte an der Universität Leipzig. Ab 1838 war er Lehrer am Gymnasium in Zittau, ab 1845 dort Subrektor, ab 1851 Konrektor, ab 1854 Rektor. Neben seiner Lehrtätigkeit publizierte er rege, vor allem zu historischen Themen.
Kämmel war auch politisch tätig: 1849 war er Abgeordneter des ersten sächsischen Wahlkreises für die Frankfurter Nationalversammlung, ab Dezember 1849 Mitglied der 2. Kammer des Sächsischen Landtages in Dresden. Ab 1871 war er Stadtverordneter in Zittau, 1877 übernahm er das Amt des Armenvorstehers. 1879 wurde er Ehrenbürger von Zittau.
Sein Sohn Otto Kaemmel (1843–1917) war ebenfalls Gymnasiallehrer und Direktor von Gymnasien in Dresden und Leipzig.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Wodurch kann das Haus die Thätigkeit der Schule unterstützen?, Förstner, Zittau 1860.
- Geschichte des Deutschen Schulwesens im Uebergange vom Mittelalter zur Neuzeit. Aus seinem Nachlasse herausgegeben von Otto Kaemmel. Duncker & Humblot, Leipzig 1882.
- Zahlreiche Artikel in der Allgemeinen Deutschen Biographie
Literatur
- Otto Kaemmel: Kämmel, Heinrich Julius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 51–56.
- Uta Scheffel: Heinrich Julius Kämmel (1813-1881), in Oberlausitzer Heimatblätter Heft 44/2015, S. 22–28.