Heinrich Wilhelm Max Lietz (* 6. Oktober 1909 in Stralsund; † 7. Juli 1988 ebenda) war ein deutscher Maler.

Leben

Heinrich Lietz wurde 1909 als Sohn des Schmiedemeisters Wilhelm Lietz und seiner Ehefrau Marie, geb. Ewert, geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er ab 1928 Philosophie in Greifswald und Berlin, in der Berliner Zeit besuchte er parallel dazu Abendkurse für Malerei und Grafik an der Kunstgewerbeschule Berlin-Charlottenburg bei Max Kaus. Auf dessen Rat folgten Studien an der Staatlichen Kunsthochschule in Berlin bei Bernhard Hasler, Willy Jaeckel, Philipp Franck und Heinrich Reifferscheidt. 1932 machte Lietz das 1. Staatsexamen als Lehrer. Nach der Referendarzeit und dem 2. Staatsexamen war er bis 1939 in verschiedenen Städten als Kunsterzieher im Schuldienst tätig (1943 Ernennung zum Studienrat). 1939 zum Wehrdienst einberufen, war er bis 1945 als Offizier im Zweiten Weltkrieg und dann bis 1946 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.

Nach der Entlassung aus der Gefangenschaft ließ sich Heinrich Lietz 1946 in Stralsund nieder, wo er ab 1947 als freiberuflicher Künstler wirkte. Ab 1946 war er Mitglied im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands und 1952 trat er dem Verband Bildender Künstler bei. Neben seiner freischaffenden Arbeit war Lietz Leiter von Volkskunstzirkeln des Kulturbundes und der Volkshochschulen. Sein Schaffen bestand in der Hauptsache aus Landschaften seiner Vorpommerschen Heimat, Städteansichten, Porträts und Stillleben. Die Hansestadt Stralsund benannte eine Straße ihm zu Ehren mit seinem Namen.

Werke (Auswahl)

  • 1952 Bildnis meines Vaters.
  • 1952 Herbststrauß.
  • 1956 Schrebergärtner.
  • 1957 Alpenveilchen in Töpfen, auf einem Tisch arrangiert.
  • 1957 Stilleben mit Bratpfanne und Eiern.
  • 1957 Stralsund mit verschneiten Dächern.
  • 1957 Alte Frau mit Sonnenblume.
  • 1960 Am Strand, Hiddensee.
  • 1977 Rügen, sommerliche Landschaft.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1958 Heinrich Lietz: Gemälde, Kulturhistorisches Museum Stralsund (KHM)
  • 1959 Heinrich Lietz: Gemälde, Städtisches Museum Rostock
  • 1959 Ausstellung 10 Jahre bildende Kunst in der DDR, Deutsche Akademie der Künste Berlin
  • 1972 ab diesem Jahr mehrfache Beteiligung an den Bezirkskunstausstellungen Rostock
  • 1979 Ausstellung zum 70. Geburtstag, KHM Stralsund
  • 1984 Ausstellung zum 75. Geburtstag, KHM Stralsund
  • 1989 Gedächtnisausstellung im KHM Stralsund

Literatur

  • Heinrich Lietz. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 210–211.
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 5887.
  • Dietmar Eisold (Hrsg.): Heinrich Lietz. In: Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9. S. 544.
  • Kulturhistorisches Museum Stralsund (Hrsg.): Ausstellung Heinrich Lietz Stralsund, Gemälde. 1957.
  • Werner Noth: Auf Werften und Bauplätzen: zu den Arbeiten des Malers Heinrich Lietz. In: Bildende Kunst. 9. Jg. Henschel-Verlag, Berlin 1958, S. 594–598.
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