Alexandre Henri Mouhot (* 15. Mai 1826 in Montbéliard, Frankreich; † Oktober/November 1861 bei Luang Prabang in Laos) war ein französischer Naturforscher und Forschungsreisender.
Leben und Wirken
Mouhot verließ am 27. April 1858 London, um Siam, Kambodscha und Laos zu bereisen. Im Januar 1860 erreichte er Angkor, wo er eine ganze Reihe von Skizzen und Zeichnungen anfertigte.
1868 wurde postum der illustrierte Reisebericht Voyage à Siam et dans le Cambodge veröffentlicht, durch den die Tempel von Angkor erstmals die Aufmerksamkeit der breiten Öffentlichkeit in Europa auf sich zogen.
Mouhot wird oft als der Entdecker Angkors genannt, ein Anspruch, den er selbst nie stellte und der nicht den Tatsachen entspricht, da bereits im 16. Jahrhundert portugiesische Reisende den Ort erreicht hatten und auch einige Missionare schon vor ihm dort gewesen waren. In seinem Buch zitierte er selbst ausdrücklich aus dem Bericht des französischen Missionars Charles Émile Bouillevaux, der bereits Jahre vor ihm die Tempel besucht und davon berichtet hatte. Die Khmer wussten immer von der Existenz der alten Tempel und benutzten einige, wie Angkor Wat, zu allen Zeiten für religiöse Riten.
Mouhot starb an Malaria, als er die Gegend von Luang Prabang erkundete. Als der französische Konsul Auguste Pavie 1887 auf seinen schlecht erhaltenen Grabstein stieß, ließ er an derselben Stelle am Ufer des Nam Khan nahe der Stadt einen neuen Grabstein errichten. Dieser wurde erst 1990 im Dschungel wiederentdeckt.
Werke
- Henri Mouhot: Travels in Siam, Cambodia, Laos, and Annam. Reprint, White Lotus, Bangkok 2000, 2009. ISBN 974-8434-03-6
Literatur
- Christopher Pym (Hrsg.): Henri Mouhot's Diary. Oxford University Press, Kuala Lumpur 1966.
- o. V.: The French in Indo-China. Nelson and sons, Edinburg, New York 1884, S. 176–208 (pdf-Reprint S. 43–53)
Weblinks
- Dawn F. Rooney: In the footsteps of Henry Mouhot. A French explorer in 19th Century Thailand, Cambodia and Laos, auf der Webpräsenz des Rooney Archivs (englisch), abgerufen am 1. Mai 2017