Herbert Thallmayer (* 22. Juni 1921 in Zürich, Schweiz; † nach 1977) war ein österreichischer Kameramann und Dokumentarfilmer.

Biografie

Thallmayer hatte noch während seiner Studien Ende der 1930er Jahre Kontakt zum Film geknüpft und als Kameraassistent bei Willi Forsts Inszenierung Ich bin Sebastian Ott gedient. Kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs stieg Thallmayer bei der Wien-Film zum Kameramann von Kurzfilmen auf und wurde 1940 vorübergehend eingezogen. Im Rahmen einer Kamerakompanie zeichnete er u. a. für einige Aufnahmen bei der Besetzung Norwegens durch die deutsche Wehrmacht verantwortlich. 1942 war Thallmayer als Juniorpartner des arrivierteren Kollegen Günther Anders auch an den Aufnahmen zu dem sentimentalen Hans-Moser-Film Das Ferienkind beteiligt, Thallmayers erste und zugleich im Krieg einzige Arbeit als Spielfilmkameramann.

Nach dem Krieg setzte Herbert Thallmayer seine Tätigkeit – beginnend mit einem weiteren Moser-Stoff, Der Herr Kanzleirat – zunächst in Wiener Ateliers fort und fotografierte zunächst eine Reihe von zum Teil süßlichen, zum Teil verklärenden Romanzen aus der “guten, alten Zeit” sowie mehrere bundesdeutsche Heimatfilme. 1958 beendete er seine wenig glanzvolle Tätigkeit als Unterhaltungsfilmkameramann und fotografierte fortan nur noch Industrie- und Dokumentarfilme. Für seine Kameraarbeit an dem Dokumentarfilm “Schöpfung ohne Ende” erhielt Herbert Thallmayer, gemeinsam mit vier Kollegen (darunter Willy Zielke), 1957 das Filmband in Silber. Gelegentlich zeichnete Thallmayer beim Industriefilm auch als Regisseur und Autor verantwortlich. Nach 1962 verliert sich seine Spur, und man hat kaum mehr etwas von dem Wahl-Münchner gehört. Er war verheiratet mit der bekannten Operettensängerin Herta Talmar.

Filmografie

als Chefkameramann von Spielfilmen, wenn nicht anders angegeben

Literatur

  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 3: Peit–Zz. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560752, S. 1721.
  • Who‘s Who in the Arts, zwei Bände. 2. überarbeitete Auflage, Wörthsee 1978. Zweiter Band, S. 296
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