Als Äquinoktialpunkte werden in der Astronomie die Schnittpunkte des Himmelsäquators mit der Ekliptik bezeichnet, an denen die Sonne zu den Äquinoktien steht. Dies passiert weltweit zum Frühlingsanfang und zum Herbstanfang. Entsprechend den Jahreszeitanfängen auf der Nordhalbkugel werden diese Punkte Frühlingspunkt und Herbstpunkt genannt. Die Erdachse steht dann genau senkrecht auf der Verbindungslinie der Mittelpunkte von Erde und Sonne, es kommt auf der Erde zur Tagundnachtgleiche. Mit Äquinoktium wird sowohl der Zeitpunkt als auch der zuvor definierte Schnittpunkt bezeichnet.
Der Frühlingspunkt stellt einen wichtigen Bezugspunkt in der Astronomie dar, insbesondere im geozentrischen äquatorialen Koordinatensystem. Er liegt definitionsgemäß unendlich weit entfernt. Die Richtung zu ihm ist deshalb von jedem Punkt der Erdumlaufbahn aus dieselbe. Aufgrund der Präzession wandert der Frühlingspunkt auf der Ekliptik stetig in westlicher Richtung und benötigt für einen vollen Zyklus etwa 25.800 Jahre.
Mittlere Äquinoktialpunkte
Die beiden Punkte auf der Ekliptik, an denen sich die Sonne im langjährigen Mittel bei wahrem Äquinoktium befindet, werden Widderpunkt und Waagepunkt genannt, da sie den Beginn der Tierkreiszeichen Widder () und Waage () auf der Ekliptik kennzeichnen. Dadurch ist der Beginn der Tierkreiszeichen unabhängig von der Präzession.
Siehe auch
Literatur
- Andreas Guthmann: Einführung in die Himmelsmechanik und Ephemeridenrechnung. 2. Auflage, Spectrum, Heidelberg 2000, ISBN 3-8274-0574-2.
- Oliver Montenbruck: Grundlagen Der Ephemeridenrechnung. 7. Auflage, Spectrum, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-8274-2291-0.
- Manfred Schneider: Himmelsmechanik. 2. Auflage, Bibliographisches Institut, Mannheim / Wien / Zürich 1981, ISBN 3-411-01619-1.
Einzelnachweise
- ↑ Jürgen Hamel: Begriffe der Astrologie. Verlag Harri Deutsch, Frankfurt am Main 2010, S. 263.