Heriburg von Nottuln (* ? in Friesland; † 16. Oktober 839 in Nottuln) war eine fromme Frau des Frühmittelalters, möglicherweise eine Äbtissin.

Heriburg war nach der Vita Ludgeri Altfrieds, der sie noch als Zeugin befragen konnte, die Schwester des Heiligen Liudger, des ersten Bischofs von Münster und Gründers der Klöster Werden und Helmstedt, und Hildegrims, ab 802 Bischof von Chalons. Nach der vom Nottulner Kaplan Albert Wilkens (1790–1828) phantasiereich erfundenen Gründungsgeschichte des Stifts Nottuln soll Liudger 803 das erste Frauenkloster Westfalens in Nottuln gegründet haben, dessen erste Äbtissin Heriburg gewesen sein soll. Belege für die Gründung einer Frauengemeinschaft in Nottuln in dieser Zeit fehlen. Möglicherweise war Heriburg eine Klausnerin oder Äbtissin einer gescheiterten Gründung. Ein silberner Sarg mit Heriburg zugeschriebenen Gebeinen, die bei Ausgrabungen 1978 dort in einem Eichensarg gefunden wurden, befindet sich heute in der Stifts- und Pfarrkirche Sankt Martinus in Nottuln. Ihr Gedenktag ist der 16. Oktober.

Literatur

  • Katrinette Bodarwé: Sophia von Essen und die Urkunde von Nottuln. In: Münster am Hellweg. Mitteilungsblatt d. Vereins für die Erhaltung des Essener Münsters. Essen 2003, S. 29ff.
  • Heinrich Engel: Ruhrchristen. Geschichte und Geschichten von Ludgerus und den Liudgeriden, von Reichsäbten und Pfarrern in Werden an der Ruhr. Edition Thomas Schmitz, Essen 1997, ISBN 3932443047.
  • Wilhelm Kohl: Bistum Münster. 8: Das (freiweltliche) Damenstift Nottuln (= Germania Sacra NF 44). de Gruyter, Berlin 2005, ISBN 3-11-018532-6 (PDF-Datei), S. 211.
  • Kerstin Heil: Nottulns bekannteste Unbekannte. In: www.kirchensite.de. Bistum Münster, 14. Oktober 2004, archiviert vom Original am 6. Mai 2015;.
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