Hermann Göschler (* 20. Februar 1915 in Freundsam; † 1. Dezember 1939 in Berlin-Plötzensee) war ein österreichischer Zeuge Jehovas, der unter der nationalsozialistischen Diktatur als Kriegsdienstverweigerer hingerichtet wurde.

Werdegang

Hermann Göschler wurde am 20. Februar 1915 in der Ortschaft Freundsam in Österreich als Sohn des Landwirtes Josef Göschler und seiner Frau Anna Göschler geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Gradenegg erlernte er das Sattler- und Tapezierhandwerk in St. Veit an der Glan.

Für zwei Jahre diente er im österreichischen Heer. Dort erlangte er den Dienstgrad eines Oberschützen.

Im Jänner 1936 bekam er mit der Bauerntochter Mathilde Pirker einen unehelichen Sohn. Eine Heirat scheiterte aus finanziellen Gründen. Im Mai 1936 trat er aus der Katholischen Kirche aus; um diese Zeit schloss er sich den Zeugen Jehovas an.

Kriegsdienstverweigerung

Als Zeuge Jehovas verweigerte Hermann Göschler den Kriegsdienst. Er wurde Mitte des Jahres 1939 in Klagenfurt verhaftet und in Völkermarkt inhaftiert und brutal geschlagen. Danach wurde er nach Berlin überführt, wo am 11. November 1939 vor dem Reichskriegsgericht gegen ihn Anklage erhoben wurde. Am 22. November erging das Todesurteil.

Am 24. November 1939 wurde er in die Strafanstalt Berlin-Plötzensee eingeliefert, wo die Hinrichtung durch das Fallbeil am 1. Dezember 1939 erfolgte.

Siehe auch

Literatur

  • Gerti Malle: „Für alles bin ich stark durch den, der mir Kraft verleiht.“ Widerstand und Verfolgung der Zeugen Jehovas in der Zeit des Nationalsozialismus in Kärnten. Kitab, Klagenfurt 2011. S. 99, 109f.
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