Hermann Hugo Hans Baron von Vaerst (* 15. November 1798 in Bayreuth; † 22. Juli 1877 in Gotha) war Offizier und Mitglied des Reichstags des Norddeutschen Bundes.

Leben

Hermann Hans von Vaerst aus dem Adelsgeschlecht Vaerst wurde in der Herrnhuter-Anstalt Gnadenfeld ausgebildet, wurde mit 14 Jahren Soldat und nahm als Freiwilliger in einem preußischen Ulanen-Regiment an den Befreiungskriegen von 1813 bis 1815 teil. Er erhielt das Eiserne Kreuz und wurde 1840 als Major verabschiedet. Danach war er Rittergutsbesitzer in Herrendorf bei Soldin, wo er seinen an vieljähriger Krankheit leidenden Bruder, den Schriftsteller Eugen von Vaerst aufnahm. Nach dem Verkauf des Guts lebte er als Rentner in Berlin.

1848 war er Abgeordneter in der Frankfurter Nationalversammlung. Ab 1862 war er für die Deutsche Fortschrittspartei Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses und von 1862 bis 1866 Referent des Militär-Etats. 1866 gehörte er zu den Mitgründern der Nationalliberalen Partei.

Als Nationalliberaler war er 1867 Mitglied des Konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes für den Wahlkreis Frankfurt 2 (Landsberg/Warthe, Soldin).

Familie

Anfang November 1840 ehelichte von Vaerst die zweifach verwitwete Auguste von Lützow, geb. von Uebel (* 30. Juni 1801; † 4. April 1888), die in erster Ehe am 5. Juni 1811 Wilhelm von Lützow (1795–1827), in zweiter am 10. April 1829 dessen Bruder Adolf von Lützow (1782–1834) geheiratet hatte.

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 335, Kurzbiographie S. 480.
  2. Berlin, 23. Juli. In: Coburger Zeitung, nebst Regierungsblatt für das Herzogthum Coburg Nr. 172, 26. Juli 1877, S. 694 (Web-Ressource).
  3. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 38; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Verlag Louis Gerschel, Berlin 1883, S. 24.
  4. Tageschronik. In: Zeitung für den deutschen Adel Nr. 94, 21. November 1840, S. 376 (Web-Ressource).
  5. Vierteljahrsschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde 26 (1898), S. 113 (Web-Ressource).
  6. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser Jg. 13 (1863), S. 584 (Web-Ressource).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.