Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
Koordinaten: 49° 9′ N, 8° 13′ O | ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südliche Weinstraße | |
Verbandsgemeinde: | Herxheim | |
Höhe: | 129 m ü. NHN | |
Fläche: | 29,13 km2 | |
Einwohner: | 10.872 (31. Dez. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 373 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76863 | |
Vorwahl: | 07276 | |
Kfz-Kennzeichen: | SÜW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 37 038 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Obere Hauptstraße 2 76863 Herxheim | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Hedi Braun (parteilos) | |
Lage der Ortsgemeinde Herxheim bei Landau/Pfalz im Landkreis Südliche Weinstraße | ||
Die Ortsgemeinde Herxheim bei Landau/Pfalz (im örtlichen Dialekt „Herxe“ genannt) in Rheinland-Pfalz ist bezogen auf die Einwohnerzahl die größte Kommune im Landkreis Südliche Weinstraße. Herxheim ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde und gemäß Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen.
Geographie
Lage
Die Ortsgemeinde liegt in der Oberrheinischen Tiefebene im Osten des Landkreises Südliche Weinstraße. Sie besteht aus dem Kernort Herxheim sowie dem im Süden des Gemeindegebiets befindlichen Ortsteil Hayna, die durch ein Waldgebiet voneinander getrennt sind. Im Osten der Gemarkung liegt zudem der Weiler Sandhof. Zur Gemeinde gehören auch die Wohnplätze „Neumühle“, „Am Wingertsberg“ und „Am Schambach“.
Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Offenbach an der Queich, Ottersheim bei Landau, Knittelsheim, Herxheimweyher, Rülzheim, Hatzenbühl, Erlenbach bei Kandel, Insheim und Landau in der Pfalz.
Gewässer
Zentrales Gewässer im Hauptort ist der in West-Ost-Richtung fließende Klingbach. Inmitten eines Gewerbegebiets im Südosten der Gemeinde nimmt der als Entwässerungsgraben angelegte Rottenbach seinen Anfang. Im äußersten Osten der Gemeinde an der Grenze zur Herxheimweyher nimmt er von rechts den etwas weiter südlich fließenden Saugraben auf.
Geschichte
Das Gebiet von Herxheim war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Westlich von Herxheim wurden mit der Grubenanlage von Herxheim Reste einer etwa 7000 Jahre alten Siedlung entdeckt. Im 6. Jahrhundert gründen fränkische Siedler den Ort. Erstmals erwähnt wird Harieschaim 773 in einer Urkunde für das Kloster Weißenburg, als ein Sigibald seinen Besitz dem Kloster überschreibt. Im Rahmen des sogenannten „Weißenburger Klosterraubes“ (985/991) entrissen die Salier Herxheim und andere Besitzungen dem Kloster. Unter dem Saliern wird im Jahr 1004 auf dem Kirchberg eine Kirche errichtet, von der sich der untere Teil des Glockenturms erhalten hat. 1057 gelangte Herxheim durch eine Schenkung des salischen Kaisers Heinrich IV. wieder in geistlichen Besitz, nämlich an das Hochstift Speyer. Bei diesem verblieb Herxheim rund 600 Jahre und unterstand innerhalb diesem dem Oberamt Lauterburg.
Nach dem Frieden von Nimwegen 1678/79 fiel Herxheim mit allen Gemeinden südlich der Queich an Frankreich. Ab 1798, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war die Gemeinde in den Kanton Landau im Departement des Niederrheins eingegliedert. 1814 hatte die Gemeinde insgesamt 2.675 Einwohner. Ein Jahr später gehörte der Ort zunächst zu Österreich. 1816, nach dem Wiener Kongress, wurde die Pfalz zum achten Kreis des Königreiches Bayern. Herxheim gehörte ab 1818 – weiterhin als Bestandteil des Kantons Landau zum Landkommissariat Landau; aus diesem ging 1862 das Bezirksamt Landau hervor. Während der Zugehörigkeit zu Bayern wurden das Schulhaus eingeweiht (1824), die erste Tabakfabrik gegründet (1879) und die Bahnlinie Herxheim–Landau eröffnet (1898). Sie wurde 1983 stillgelegt, eine Reaktivierung und Weiterführung bis Rülzheim wurde wiederholt, zuletzt in 2003 vom Land Rheinland-Pfalz untersucht aber abgelehnt. Ein Trassensicherungsabkommen besteht jedoch noch.
Im Ort stand ab 1842 eine Synagoge, die 1938 den Novemberpogromen zum Opfer fiel. Seit ungefähr 1879 existierte ein eigener Jüdischer Friedhof in Herxheim, auf dem zum letzten Mal 1936 eine Bestattung stattfand und an den heute eine Gedenktafel erinnert.
Um 1860 wurde der Tabakanbau eingeführt. Um 1920 waren etwa 1400 Frauen, Männer und Kinder in der Zigarrenproduktion beschäftigt. Die letzte Zigarrenfabrik schloss 1965. Nach dem Ende der Subventionen für Tabakanbau durch die EU ist er vollständig zum Erliegen gekommen.
1896 eröffnete Jakob Friedrich Bussereau in Herxheim ein Heim für Kranke und Behinderte, das er „St.-Paulus-Stift“ nannte. Zu deren Pflege gründete er einen Frauenorden, die Kongregation der Schwestern vom hl. Paulus (meist kurz „Paulusschwestern“ genannt), deren Gemeinschaft 1913 kirchlich anerkannt wurde.
Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Landau in der Pfalz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Herxheim innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz, womit die bayerische Zeit endete. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte der Ort am 7. Juni 1969 in den neu geschaffenen Landkreis Landau-Bad Bergzabern, der 1978 in Landkreis Südliche Weinstraße umbenannt wurde. Drei Jahre später wurde er Sitz der ebenfalls neu gebildeten gleichnamigen Verbandsgemeinde. Am 17. März 1974 wurde der bis dahin selbständige Nachbarort Hayna eingemeindet.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Herxheim besteht aus 28 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | GRÜNE | FDP | FWG | WG | Gesamt | Wahl- beteiligung | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2019 | 3 | 9 | 3 | 1 | 6 | 6 | 28 Sitze | 64 % | |
2014 | 6 | 13 | 3 | - | 6 | - | 28 Sitze | 56,82 % | |
2009 | 7 | 15 | – | - | 6 | - | 28 Sitze | 59,0 % | |
2004 | 5 | 15 | 2 | - | 6 1 | - | 28 Sitze 2 | 62,6 % | |
1999 | 4 | 13 | 1 | - | – | - | 24 Sitze | 68,2 % |
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Ortsbürgermeister wird in direkter Wahl für eine Amtszeit von 5 Jahren gewählt.
Bei der Wahl am 7. Juni 2009 wurde der parteilose Franz-Ludwig Trauth als Kandidat der CDU mit 59,0 Prozent gewählt. Wie sein Vorgänger Elmar Weiller war er damit sowohl Bürgermeister der Verbandsgemeinde und der Ortsgemeinde Herxheim. Bei der Wahl am 25. Mai 2014 wurde Trauth ohne Gegenkandidat mit 69,19 Prozent Zustimmung als Ortsbürgermeister bestätigt.
Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 wurde die parteilose Hedi Braun mit 50,7 Prozent der abgegebenen Stimmen zur neuen Ortsbürgermeisterin gewählt, nachdem bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich vier Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte. Am 15. August 2019 wurde sie in ihr Amt als Ortsbürgermeisterin eingeführt. Sie ist außerdem seit 2015 Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Herxheim.
Jugendparlament
Als erste Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße hat Herxheim im Mai 2000 ein Jugendparlament eingeführt. Es kümmert sich um die Belange von Jugendlichen aus der Ortsgemeinde und umfasst zwölf Mitglieder, die bei der Aufstellung zur Wahl zwischen 14 und 18 Jahren alt sein müssen. Die Wahl erfolgt im Abstand von zweieinhalb Jahren mittels Mehrheitswahl.
Das Jugendparlament hat u. a. die Möglichkeit, Veranstaltungen zu organisieren. Beispielsweise Podiumsdiskussionen für Jugendliche anlässlich von Bundestags- oder Kommunalwahlen.
Wappen
Blasonierung: „Im von Silber und Blau geteilten Schild eine heraldische Lilie mit verwechselten Farben, oberes Ende begleitet von zwei goldenen Sternen.“ | |
Wappenbegründung: Die Anfänge des Herxheimer Wappens gehen auf das späte 17. und das frühe 18. Jahrhundert zurück.
Nach dem Frieden von Nimwegen (1679) war das Gebiet südlich der Queich unter die Oberherrschaft Frankreichs gekommen. Dazu gehörte auch das fürstbischöflich speyerische Oberamt Lauterburg, zu dem Herxheim zählte. Einige Rechte verblieben dem Fürstbischof. Die Franzosen versuchten, die Bevölkerung für sich zu gewinnen. Der Fürstbischof versuchte seinerseits, durch größeres Entgegenkommen als bisher seine Untertanen sich gewogen zu halten. Das könnte ein Grund gewesen sein, der Gemeinde Herxheim ein Siegel für das Dorfgericht zu verleihen. Mit der Aufnahme der Lilie in das neue Gerichtssiegel dürfte sowohl an die Zugehörigkeit Herxheims zum Hochstift Speyer mit seinem Mariendom als auch zugleich an die Lilien der französischen Bourbonen, deren mächtigster Vertreter Ludwig XIV. nun der oberste Herr auch über Herxheim war, erinnert worden sein. Die erste öffentliche Darstellung der Lilie erfolgte 1716 im Eckständer des damals errichteten ehemaligen Gemeindehauses Untere Hauptstraße 132. Die erste Urkunde, in der das Herxheimer Gerichtssiegel mit der Lilie und sieben darüber angedeuteten Sternen bzw. einer siebenperligen Krone erscheint, stammt aus dem Jahr 1733. Das heutige Herxheimer Wappen wurde Anfang der 1920er Jahre gestaltet. Nach langer Diskussion einigte man sich darauf, die Lilie auch in dem neuen Wappen zu verwenden. Grund war in erster Linie die frühere Zugehörigkeit zum Hochstift Speyer – die Lilie ist das Symbol der Gottesmutter, der Patronin des Domstifts. Hinsichtlich der verwendeten Farben Silber und Blau orientierte man sich sowohl an den Farben des Domstifts als auch an denen der früher hier ansässigen Familie Holzapfel von Herxheim. In Anlehnung an das aus dem Jahr 1733 stammende Siegel mit der siebenperligen Krone wurde die Lilie mit zwei goldenen Sternen „geschmückt“. Genehmigung: 20. Februar 1923, Bayerisches Staatsministerium des Innern, München |
Gemeindepartnerschaften
Partnerschaften werden mit Ilfracombe in England und Saint-Apollinaire in Frankreich unterhalten.
Archäologie
Im Zeitraum von 1996 bis 1999 wurde im Vorfeld des Gewerbegebietes West eine Siedlung der Linearbandkeramischen Kultur ausgegraben. Wegen ungewöhnlicher Ergebnisse wurden die Grabungen in den Jahren 2005 und 2006 fortgesetzt. Die Untersuchungen dauern an. Die Siedlung bestand von der Älteren Bandkeramik (Phase Flomborn) bis in die Jüngste Bandkeramik, nämlich etwa 5300–5150 v. Chr.
Südlich davon wurde eine Vielzahl von Gruben festgestellt, die so dicht beieinander lagen und sich immer wieder überschnitten, dass zunächst der Eindruck zweier um das Dorf laufender Gräben entstand. Dieses Grabensystem ist später als Erdwerk erkannt worden. In den Gruben, die dem jüngsten Abschnitt zuzuordnen sind, lagen eine Vielzahl menschlicher Knochen, vielfach zerschlagen, fast immer aus dem anatomischen Verband gelöst. Die Zahl von mindestens 450 Schädeln (bei noch nicht abgeschlossener Ausgrabung der Grubenanlage) belegt, dass in Herxheim sehr viel mehr Menschen bestattet wurden, als dort innerhalb der jüngsten Phase der Bandkeramik gewohnt haben können. In den Gruben fanden sich außerdem zahlreiche andere Funde, wie Töpferware, Silex oder Mahlsteine, die vielfach ebenfalls bewusst zerstört wurden.
Die Untersuchung der von Kalksinter gereinigten Knochen und der daran befindlichen Schnittspuren brachte Bruno Boulestin, einen Anthropologen der Universität Bordeaux, zu der Vermutung, dass die gefundenen Knochen Reste kannibalischer Mahlzeiten seien. Die Schnittspuren weisen darauf hin, dass die Haut abgezogen wurde, Sehnen durchtrennt wurden, um Gliedmaßen abzutrennen und Körperteile systematisch entfleischt wurden. Die Spuren seien solchen vergleichbar, die man an den Knochen geschlachteter Tiere findet. Ebenso deuten Analysen des in den Knochen enthaltenen Kollagens eindeutig darauf hin, dass dieses durch Kochen erhitzt und dabei teilweise zerstört worden ist. Desgleichen werden Brandspuren an einigen Schädeln dahin gehend gedeutet, dass diese Schädel durch kurzzeitig einwirkende Feuerhitze geschädigt wurden. Denn brandtypische Verfärbungen ließen sich nur an den Vorderzähnen finden, nicht aber an den Backenzähnen. Die an der Untersuchung beteiligten Wissenschaftler wiesen darauf hin, dass derartige Spuren stets entstehen, wenn sich die Lippen eines Menschen durch das Verbrennen aufrollen und die Vorderzähne freilegen, während die Backenzähne meistens durch das dickere Muskelfleisch der Wangen besser vor der Feuereinwirkung geschützt seien. Ein Massaker konnte aufgrund des Fehlens von Kampfverletzungen ausgeschlossen werden. Denkbar wären also rituelle Opferungen oder Tötungen Gefangener.
Die Archäologin Andrea Zeeb-Lanz wies darauf hin, dass ein echter Beweis der Kannibalismus-These, wie der Nachweis menschlichen Myoglobins in Fäkalien, nicht vorliege. Außerdem würde die Zahl der Toten bezogen auf die Dauer der Besiedelung bedeuten, dass für Jahre Menschenfleisch ein Hauptnahrungsmittel der Bandkeramiker gewesen sei. Die Untersuchung der Isotope Strontium-86 und Strontium-87 in dem Zahnschmelz von 54 Individuen zeigte, dass jene aus granitreichem Bergland stammten. Sie waren also keine Bandkeramiker, die aus landwirtschaftlichen Gründen nur auf lössreichen Talebenen siedelten.
Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Brunnenanlage vor der Villa Wieser
- Museum
- Landauer Kapelle (auch: Loretokapelle)
- Altmühle am Klingbach in Herxheim
- Kirchberg mit Kirche St. Maria Himmelfahrt und Kriegergedächtniskapelle. In der Dorfmitte erhebt sich nördlich der Unteren Hauptstraße der Kirchberg mit Kirche und Kriegergedächtniskapelle. Der älteste erhaltene Teil der Kirche ist der Kirchturmstumpf von 1004. Der netzgewölbte Chor (1507) und die oberen Turmgeschosse (Glockengeschoss von 1585) sind spätgotisch, das Langhaus wurde 1776/77 errichtet. Unterhalb der Kirche steht die Kriegergedächtniskapelle. Es handelt sich um ein eingeschossiges langgestrecktes Gebäude mit klassizistischen Elementen wie einem Vorbau mit Dreiecksgiebel. 1831 wurde das Gebäude als Wacht- und Arresthaus erbaut. An seiner Stelle befand sich bis dahin das Rathaus. In den Jahren 1921 und 1922 wurde das Wachthaus zu einer Kriegergedächtniskapelle umgebaut.
- Villa Wieser. 1856/57 ließ Leonhard Peters in der Ortsmitte ein neubarockes Schlösschen erbauen. Die Villa ist ein zweigeschossiges Wohnhaus mit Mansardwalmdach, Türmchen und neogotischem Anbau. An der Rückseite besteht eine Parkanlage mit Spielplatz. Zum Rathaus hin wird das Anwesen von zwei klassizistischen Vorbauten (um 1850) flankiert.
- Die Brunnenanlage zwischen den Vorbauten wurde vom Bildhauer Gernot Rumpf gestaltet.
- Der Waschplatz am Klingbach bei der Brücke der Speiertsgasse wurde bis 1940 genutzt. Die Geländergestaltung erfolgte ebenfalls durch Gernot Rumpf.
- Das von der Hauptstraße her übersiedelte Fachwerkhaus der DPSG-Pfadfinder am Parkplatz hinter der Festhalle.
- Insgesamt acht Kapellen – darunter die Landauer Kapelle – bilden einen Kapellenkranz rund um Herxheim.
- Zahlreiche Tabakschuppen sind erhalten geblieben; am Bruchweg bilden mehrere ältere Schuppen die einzige beidseitig bebaute Schuppenstraße.
Museen
Im November 2004 wurde das Museum Herxheim eröffnet. Es zeigt die Dauerausstellung „Steinzeit im Scheunenkeller“ mit der Bandkeramik und anderen örtlichen Funden. Im Museumshof geben Stehlen mit kleinen Schaukästen einen Überblick über die Geschichte Herxheims.
Sport
Die Sondersportanlage Waldstadion ist eine Mehrzweckanlage für Pferderennsport, Motorradrennen und Fußball.
Überregional bekannt ist Herxheim durch die dort stattfindenden Motorradrennen. Das Waldstadion bietet eine 1000-m-Sandbahn, auf der unter anderem jährlich an Christi Himmelfahrt das sogenannte Vatertagsrennen stattfindet, an dem meistens die Weltspitze der Langbahn-Fahrer teilnimmt. Mehrfach (1984, 1990, 1996, 2001) war das Waldstadion schon Austragungsort der Langbahn-Weltmeisterschaft sowohl der Solo- als auch der Gespannklasse. Veranstalter der Rennen ist die Motorsportvereinigung Herxheim (MSVH), für die unter anderem auch der mehrfache Langbahn-Weltmeister Gerd Riss startete.
Die Fußballmannschaft des SV Viktoria Herxheim spielte einige Jahre in der Oberliga Südwest und nahm 1991/92 am DFB-Pokal teil.
Das Waldstadion bietet eine 1100 Meter lange Grasbahn für Galopprennen sowie eine 1000-m-Sandbahn für Trabrennen. Beide Bahnen sind Linkskurs. Der Renn- und Reitverein Südliche Weinstraße Herxheim verfügt zudem über eine 900-m-Galopp-Trainings-Sandbahn und veranstaltet Pferderennen.
Theater
Herxheim ist Sitz des Chawwerusch Theaters.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Herxheim ist nach wie vor von der Landwirtschaft geprägt. Stark vertreten ist der Anbau von Gemüse mit jährlich mehreren Ernten auch unter Folien. Durch örtlichen Gemüsegroßhandel und -logistik erfolgt der meiste Vertrieb.
Ab den 1950er Jahren produzierte hier Akkord-Radio, bis das Unternehmen von anderen Firmen übernommen wurde. Herxheim ist Sitz des Busunternehmens Hetzler Busreisen. Die Business Unit Electrical Heaters der Eberspächer-Gruppe und die Eberspächer catem GmbH & Co. KG haben ihren Sitz im Gewerbegebiet West. Es bestehen zwei große Einrichtungshäuser, Ehrmann-Gilb und Weber. Seit 1911 fertigte die Süßwarenfabrik Eugen Trauth & Söhne in verschiedenen Variationen Negerküsse (heute Schokoküsse). Alle ihre Produkte werden überwiegend im Direktverkauf vermarktet. Am südlichen Ortsrand besteht die Spedition Eichenlaub und zahlreiche andere Firmen. Das Restaurant- und WELLNESS HOTEL KRONE liegt im Ortsteil Hayna. Es wurde mit einem Michelin-Stern und 18 von 20 möglichen Gault-Millau-Punkten bewertet. Die Pfälzer Stube im Hotel Krone „gehört zu den populärsten und besten Restaurants mit Regionalküche in Deutschland“, schrieb Jürgen Dollase im Juli 2021.
Verkehr
Herxheim ist über die Anschlussstelle Nr. 19 (Rohrbach) und Nr. 20 (Kandel-Nord) an die Autobahn 65 angebunden.
Nach der 1996 erfolgten Stilllegung der Bahnstrecke Landau–Herxheim gibt es Buslinien nach Landau (555), Kandel (554) und Rülzheim (555, 557). Die Fahrpläne sind auf die dortigen Anschlüsse abgestimmt. Innerhalb der Verbandsgemeinde Herxheim verkehrt ein Ruftaxi (Linie 5929).
Bildung
Das Gymnasium im PAMINA-Schulzentrum Herxheim wurde 1995 gegründet.
Persönlichkeiten
Literatur
- 1225 Jahre Herxheim : Streifzüge durch die Geschichte des südpfälzischen Großdorfs. Heimatverein, Herxheim 1998, ISBN 3-9804888-1-0.
- Andrea Zeeb-Lanz u. a.: Die bandkeramische Siedlung mit „Grubenanlage“ von Herxheim bei Landau (Pfalz), erste Ergebnisse des DFG-Projektes. In: Varia neolithica. Beier und Beran, Langenweissbach 2006. ISBN 3-937517-43-X
- Egon Ehmer: Flur- und Strassennamen von Herxheim und Hayna. Heimatverein, Herxheim 1996, ISBN 3-9804888-0-2.
Weblinks
- Internetpräsenz der Ortsgemeinde Herxheim
- DFG-Projekt „Bandkeramische Siedlung mit Grubenanlage von Herxheim bei Landau (Pfalz)“
- Die Massengräber von Herxheim. In: Die Zeit. Zeit-Wissen. Hamburg 2005,2. ISSN 0044-2070
- Kult statt Massaker. – Neubewertung der Funde
- Internetpräsenz des Jugendparlaments Herxheim
- Literatur über Herxheim bei Landau/Pfalz in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2019[Version 2022 liegt vor.]. S. 161 (PDF; 3 MB).
- ↑ Susanne Rieß: Kongregation der Schwestern vom hl. Paulus. 1896–1996. Speyer 1996.
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 179 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- ↑ Kommunalwahlen: Wahlergebnisse 2019: Gemeinderatswahlen Herxheim bei Landau/Pf. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 9. November 2019.
- ↑ Kommunalwahlen: Wahlergebnisse 2014: Gemeinderatswahlen Herxheim bei Landau/Pf. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 9. Juni 2014.
- ↑ Kommunalwahlen: Wahlergebnisse 2009: Gemeinderatswahlen Herxheim bei Landau/Pf. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 9. Juni 2014.
- 1 2 Kommunalwahlen: Ergebnisse der Ratswahlen: Wahlergebnisse 2004: Gemeinderatswahlen: Herxheim bei Landau/Pf. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 9. Juni 2014.
- ↑ Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahlen, Termine und Ergebnisse der Direktwahlen, Landräte und Bürgermeister ab 2009
- ↑ Wahlergebnis Ortsbürgermeister Herxheim 2014, Endergebnis. Verbandsgemeinde Herxheim, abgerufen am 9. Juni 2014.
- ↑ Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz – Kommunalwahlen 2019 – Einzelergebnisse. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 23. Dezember 2019.
- ↑ Hedi Braun gewinnt Stichwahl in Herxheim. Pfalz-Express, 19. Juni 2019, abgerufen am 18. April 2020.
- ↑ Andreas Schlick: Herxheim: Politische Lager versprechen im Gemeinderat respektvolleren Umgang. Konstituierende Gemeinderatssitzung. Die Rheinpfalz, 17. August 2019, abgerufen am 18. April 2020.
- ↑ http://www.jupa-herxheim.de/8-news/32-bericht-wahlen-zum-7-jupa.html
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Gräber, Neustadt a.d. Weinstraße 1988. ISBN 3-9801574-2-3.
- ↑ „Die Menschenschlachter von Herxheim“ Artikel von Angelika Franz in spiegel.de vom 7. Dezember 2009
- ↑ „Mass cannibalism in the Linear Pottery Culture at Herxheim“ – Free Online Library (englisch)
- ↑ „Rituelle Massaker – oder Kannibalismus“ – Artikel von Hans Holzhaider in SZ online vom 3. Juni 2011
- ↑ Nanette Buhl: Ein Traum aus Schaum – Die Schokokuss-Legende aus der Pfalz, SWR Fernsehen, Made in Südwest vom 10. Oktober 2018
- ↑ Jürgen Dollase: Ein junges Paar, das voller Energie bei der Arbeit ist, in: F.A.S. Nr. 27, 11. Juli 2021, S. 12.