Das Hide (altenglisch hîde) oder hide of land war ein angelsächsisches Flächen- und Feldmaß und außer in England auch in den Vereinigten Staaten in Anwendung. Der Name wurde vom altenglischen Begriff hiwisc (Familie, Haushalt) abgeleitet und bezeichnete ursprünglich eine Fläche, die von einer Familie bewirtschaftet werden konnte und diese versorgte. Diese „Gehöftgröße“ betrug zumeist ca. 40 ha, konnte aber zwischen 24 und 48 ha variieren.

Geschichte

Spätestens im 7. Jahrhundert wurde sowohl die Größe individuellen Besitzes als auch, z. B. im Tribal Hidage, die Größe von Königreichen in Hides angegeben. Mit der Erfassung des Grundbesitzes im Burghal Hidage war im 9. Jahrhundert die Verpflichtung der hydars bzw. hidarii zu Bau und Besatzung von Festungen und Verpflegung der Truppen verbunden.

Im 11. Jahrhundert hatte sich die Situation dahingehend gewandelt, dass oftmals vier, manchmal mehr als acht Familien auf einem Hide ihr Auskommen finden mussten. Insbesondere im Westen hatten sich aber auch hide farms (ungeteilte Gehöfte) erhalten aus denen nach der normannischen Eroberung Englands 1066 die „manors“ (Herrensitz, Landgut) hervorgingen. In einigen ländlichen Gebieten wurde das Hide in kommunalen Kontexten bis ins 19. Jahrhundert als Maßeinheit verwendet.

Umrechnung

  • 1 Hide of land = 100 Acres = 40,467 Hektar
  • 1 Acre = 0,40467 Hektar

Literatur

  • Karl Büchele: Land und Volk der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. Hallbergersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1855, S. 614.
  • Eduard Krieger: Johows Hilfsbuch für den Schiffbau (1910). Band 1, Salzwasser-Verlag GmbH, Paderborn 2010, BoD-Books on Demand, ISBN 978-3-86195-578-8, S. 54.
  • Michael Lapidge, John Blair, Simon Keynes, Donald Scragg (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England. Wiley-Blackwell, Oxford u. a. 2001, ISBN 978-0-631-22492-1.

Einzelnachweise

  1. D. Hägermann, A. Hedwig. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 5. Artemis & Winkler, München/Zürich 1991, ISBN 3-7608-8905-0, Sp. 154 f.
  2. hide In: Gerhard Köbler: Altenglisches Wörterbuch, 2. Auflage, 2003, Online
  3. 1 2 3 Michael Lapidge, John Blair, Simon Keynes, Donald Scragg (Hrsg.): The Blackwell Encyclopaedia of Anglo-Saxon England, Wiley-Blackwell, 2000, ISBN 978-0-631-22492-1, S. 238–239
  4. Laws of Alfred and Ine (Memento des Originals vom 17. Dezember 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch)
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